Zu Long Covid unter Geimpften gibt es jetzt neue Erkenntnisse. Britische Forscher haben auch untersucht, wie sich die Covid-Symptome bei ungeimpften Infizierten und Menschen mit Durchbruchsinfektionen unterscheiden.
Corona-Impfungen schützen vor schweren Verläufen, das ist allseits bekannt. Doch schützen sie auch vor langanhaltenden Symptomen? Das haben Forscher des Londoner King's College untersucht. Ihre Arbeit ist in The Lancet Infectious Diseases erschienen.
Die Forscher werteten die Daten von Teilnehmern aus, die zwischen dem 8. Dezember 2020 und dem 4. Juli 2021 ihre Symptome, Tests und Impfungen in der britischen ZOE COVID Symptom Study App aufzeichneten. Insgesamt haben sich rund 4,5 Millionen Menschen im Vereinigten Königreich die App heruntergeladen. Darunter waren knapp 1,2 Millionen Erwachsene, die eine erste Dosis erhalten hatten und rund 1 Millionen vollständig Geimpfte.
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Durchbruchsinfektionen waren laut der Forscher selten: 0,5 Prozent der einmal Geimpften und nur 0,2 Prozent der vollständig geimpften Teilnehmer infizierten sich erneut. Kam es trotz Impfung zur Infektion verlief sie bei den vollständig Geimpften doppelt so häufig asymptomatisch im Vergleich zu App-Anwendern, die gar nicht geimpft waren.
Bei symptomatischen Verläufen waren die häufigsten Symptome dabei ähnlich wie bei ungeimpften Erwachsenen, darunter Anosmie, Husten, Fieber, Kopfschmerzen und Müdigkeit. All diese Symptome traten bei den Geimpften milder und seltener auf. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie in der ersten Krankheitswoche an mehreren Symptomen litten, war allerdings halb so groß. Niesen war das einzige Symptom, das bei geimpften Personen mit COVID-19 häufiger auftrat.
Auch zu Symptomen, die 28 Tage oder länger andauern, konnten die Forscher Ergebnisse liefern. Demnach ist die Wahrscheinlichkeit nach einer vollständigen Impfung an langanhaltenden Symptomen zu leiden, ungefähr halbiert im Vergleich zu Ungeimpften. Das deutet laut der Forscher darauf hin, dass die Impfung auch vor Long Covid schützen könnte.
Da die Daten der Studie auf Selbstauskünften in einer App beruhen, ist es möglich, dass die Angaben zu einigen Symptomen, Impfstatus und Testergebnissen ungenau sind. Dennoch ermögliche die Studie laut der Forscher eine „gute Charakterisierung von Infektionen“.
Bildquelle: Doğukan Şahin, unsplash