In der globalen Antibiotikakrise werden Reserveantibiotika immer rarer. Die Kombination aus Aztreonam und Avibactam wird als solches angewandt, dennoch fanden Forscher nun resistente Bakterien in Deutschland.
Das Fachmagazin Antimicrobial Agents and Chemotherapy veröffentlichte kürzlich eine Studie, in der Forscher einen Aztreonam-Avibactam-resistenten Escherichia coli (E. coli) in Deutschland entdeckten. Dabei wird die Kombination von Reserve-Antibiotika hier noch nicht klinisch eingesetzt. Das Kombinationspräparat, das sich aktuell in der Pipeline des Pharmaunternehmens Abbvie befindet, soll bei komplizierten Infektionen mit gram-negativen Bakterien eingesetzt werden. Die Kombination soll der Resistenz von Enterobakterien gegen Carbapeneme entgegenwirken.
Im Rahmen der Studie fanden die Forscher in Hessen mithilfe einer Genomanalyse Bakterien, die resistent gegen die Aztreonam-Avibactam-Kombination sind. Der beschriebene E. coli produziert NDM und OXA-48 Carbapenemasen. Dabei handele es sich um die erste Entdeckung eines solchen resistenten Erregers in Deutschland.
Neben der aktuellen Pandemie, die durch SARS-CoV-2 besteht, sieht die WHO ebenfalls eine große Gefahr in wachsenden Resistenzen und nennt dabei auch insbesondere Enterobacteriaceae. Bereits in einem Bericht von 2019 hat die WHO nochmals verstärkt vor der Bedrohung gewarnt, und sie als eine der größten Gefahren der globalen Gemeinschaft bezeichnet.
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