Eine aktuelle Studie hat die Impfbereitschaft von medizinischem Personal untersucht. Dabei stellten sich wirksame Faktoren heraus, die die Bereitschaft erhöhen, sich gegen COVID-19 impfen zu lassen.
Die Universitätsklinika Erlangen, Bonn, Dresden, Köln und Ulm haben in einer Studie mehr als 6.000 Beschäftigte des deutschen Gesundheitswesens zu ihrer Impfbereitschaft befragt. Dabei stellte sich heraus, dass Ärzte die größte Bereitschaft zeigten, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen – dicht gefolgt vom psychologischen Personal. Beide Berufsgruppen verzeichneten ingesamt eine deutlich höhere Impfwilligkeit als Pflegefachkräfte. Männer sowie Beschäftigte im Alter von über 40 Jahren und jene, die keine Kinder und keinen Migrationshintergrund hatten, zeigten die höchste Bereitschaft. Ingesamt lag die Bereitschaft mit 65,3 % aber höher als in der Allgemeinbevölkerung.
„Besonders interessant ist die Erkenntnis, dass sich Anfang des Winters 2020 – zu einem Zeitpunkt, als die jetzt verwendeten Impfstoffe größtenteils noch nicht zugelassen waren – nur knapp 70 % des befragten medizinischen Personals ausreichend über COVID-19 informiert empfanden“, berichtet Erstautorin Prof. Erim. „Die Ergebnisse unserer Studie zeigen, dass die Politik und auch die Arbeitgeber nicht davon ausgehen können, dass Beschäftigte im Gesundheitswesen automatisch über genügend Informationen zur COVID-19-Erkrankung verfügen“, betont die Erlanger Wissenschaftlerin.
Die Studienergebnisse zeigen außerdem, wie wichtig Schutzmaßnahmen sind, die durch Politik oder den Arbeitgeber angeordnet wurden: „Die Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache: Alle, die das Gefühl hatten, dass mit ihrer Gesundheit sicher und verantwortungsvoll umgegangen wird, waren eher bereit, sich impfen zu lassen“, erläutert Prof. Erim. „Diese Erkenntnisse sind wertvoll für die zukünftige Pandemieentwicklung, da wir uns derzeit mitten in der Diskussion über die Notwendigkeit einer Auffrischungsimpfung befinden“.
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Die Originalpublikation findet ihr im Text und hier.
Bildquelle: Mat Napo, unsplash.