Bei sowohl chronischen als auch akuten Wunden sind regelmäßige Verbandwechsel notwendig. Häufig sind diese jedoch bei den Patienten mit Ängsten verbunden, da die Maßnahme Schmerzen und Traumatisierung auslösen kann. Zum Glück gibt es Tipps und Tricks, mit denen ein schmerzarmer, atraumatischer Verbandwechsel gelingen kann. Wir haben im Folgenden die Wichtigsten für Sie zusammengestellt.
Der Verbandwechsel ist dann besonders schmerzhaft, wenn exsudierende Wundflächen mit der Wundauflage verkleben. Beim Entfernen des Verbands kann eingetrocknetes Exsudat und das darunter liegende neu gebildete Gewebe abgerissen werden. Das sogenannte Zellstripping führt dazu, dass die Wunde beim Verbandwechsel traumatisiert wird und sich im schlimmsten Fall neue Entzündungen bilden.1
Es gibt Möglichkeiten, den Patienten die enorme Belastung durch ständig wiederkehrende Wundschmerzen zu nehmen. Wundauflagen mit sogenannten atraumatischen Eigenschaften, die ein Verkleben des Verbands mit exsudierenden Wunden auch bei längerer Anwendung verhindern, helfen das Wiederaufreißen der Wunden zu vermeiden. Fast genauso wichtig ist es jedoch, vor allem bei Patienten mit chronischen Wunden durch Empathie ein gewisses Vertrauen zum Patienten aufzubauen, um Ängste zu vermeiden und zur Mitarbeit zu motivieren. Im Folgenden sind die wichtigsten Ratschläge für Sie zusammengefasst.1
1. Vertrau mir – Patientenkommunikation bessern
Für die Patienten ist es wichtig zu verstehen, warum die Wundbehandlung notwendig ist und wie diese durchgeführt wird. Erklären Sie dies deshalb am besten in verständlichen Worten zu Beginn der Behandlung, wie lange diese andauern wird und mit welchen Heilungszeiten er rechnen muss. Das Wissen hält den Patienten davon ab, selbst aktiv zu werden und in die Maßnahmen einzugreifen. Vermeiden Sie dabei negative Aussagen zum Zustand der Wunde, um keine zusätzlichen Unsicherheiten auszulösen. Stattdessen kann es hilfreich sein, wenn Sie den Patienten zu Äußerlichkeiten der Wunde befragen und ihn darauf hinweisen, auffällige Veränderungen wie Schmerzen oder Gerüche an sie weiterzugeben.1
2. Wissen, wann und wo es schmerzt
Atraumatische Wundauflagen können das Verkleben von Wunde und Verband wirksam vermeiden und Schmerzen dadurch abfangen. Beim Verbandwechsel ist es wichtig, möglichen Quellen für die Schmerzentstehung wie Zugluft oder direkte Berührungen auszuweichen. Sind beim Verbandwechsel von beispielsweise chronischen Wunden starke Schmerzen zu erwarten oder ist er für den Patienten akut zu schmerzhaft, kann es helfen, schmerzstillende Medikamente zu verabreichen oder lokalanästhesierende Cremes auf die Wunde aufzutragen.1
Die Versorgung von chronischen und akuten Wunden ist nicht immer einfach, denn sie ist für den Patienten häufig mit Angst und Schmerzen verbunden. Mit der Verwendung von atraumatischen Wundauflagen und einer empathischen Behandlungsvorgehensweise ist es jedoch möglich, einen schmerzarmen, atraumatischen und damit erfolgreichen Verbandwechsel durchzuführen.1
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