SGLT-2-Inhibitoren wirken nicht nur bei Diabetes, sondern auch bei Herzinsuffizienz. Der Einsatz bei Herzinsuffizienz-Patienten mit einer erhaltenen linskventrikulären Ejektionsfraktion ist jedoch noch nicht untersucht. Eine Studie klärt nun auf.
SGLT2-Hemmer haben allerlei Indikationen – auch bei Herzinsuffizienz. Patienten mit Herzinsuffizienz und einer reduzierten linksventrikulären Ejektionsfraktion (HFrEF) weisen bei Einnahme der SGLT2-Hemmer ein reduziertes Hospitalisierungsrisiko auf. Wie es aber bei Herzinsuffizienz-Patienten mit einer erhaltenen linksventrikulären Ejektionsfraktion (HFpEF) aussieht, ist noch nicht breit untersucht.
Die renommierte Fachzeitschrift New England Journal of Medicine veröffentlichte nun die doppelblinde randomisierte Studie EMPEROR-Preserved. Diese Placebo-kontrollierte Untersuchung umfasste 5988 Patienten mit Herzinsuffizienz der Klassen II-IV und einer Ejektionsfraktion von mehr als 40 %. Die Probanden erhielten entweder einmal täglich 10 mg Empagliflozin oder ein Placebo, zusätzlich zu ihrer üblichen Therapie. Als primärer Endpunkt galt eine Kombination aus kardiovaskulärem Tod oder einer Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz.
In einem durchschnittlichen Zeitraum von etwa 26,2 Monaten trat bei 415 Patienten (13,8 %) der Verum-Gruppe und bei 511 Probanden (17,1 %) der Placebo-Gruppe ein primäres Outcome-Ereignis auf. Dabei wurde ein Hazard Ratio von 0,79 (95% KI: 0,69 bis 0,90) erfasst. Dieser Effekt stand hauptsächlich im Zusammenhang mit einem geringeren Risiko für einen Krankenhausaufenthalt wegen Herzinsuffizienz in der Verum-Gruppe.
Die Wirkung von Empagliflozin schien sowohl bei Patienten mit und ohne Diabetes gleich zu sein. Auch die Anzahl der Hospitalisierungen wegen Herzinsuffizienz war in der Empagliflozin-Gruppe niedriger als in der Placebo-Gruppe (407 vs. 541 Probanden). So erfassten die Forscher ein Hazard Ratio von 0,73 (95% KI: 0,61 bis 0,88). In der Verum-Gruppe wurden jedoch häufiger unkomplizierte Genital- und Harnwegsinfektionen gemeldet.
Die Forscher schließen aus diesen Ergebnissen, dass Empagliflozin in den Patienten mit Herzinsuffizienz mit HFpEF das Risiko eines kardiovaskulären Todes um 21 Prozent senkt. Das hänge mit einem um 29 Prozent reduzierten Risiko einer Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz zusammen; und das unabhängig davon, ob eine Diabetes-Erkrankung vorliegt.
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