Die STIKO aktualisiert wieder einmal ihre Empfehlung für die Impfung gegen COVID-19 – diesmal mit Altersbeschränkung. So soll Spikevax® nicht mehr an unter 30-Jährige verimpft werden.
Die STIKO hat ihre Empfehlung für die Corona-Schutzimpfung nochmals angepasst: Demnach empfiehlt sie für die Altersgruppe der unter 30-Jährigen ausschließlich den Impfstoff von Biontech/Pfizer. Das gab die STIKO heute bekannt.
Die Impfkommission begründet die Entscheidung mit aktuellen Sicherheitsdaten des Paul-Ehrlich-Instituts. So traten beim Impfstoff Spikevax® von Moderna unabhängig vom Geschlecht häufiger Fälle von Myokarditis und Perikarditis in der Altersgruppe auf als bei Comirnaty®. Für Menschen ab 30 Jahren besteht nach der Impfung mit Spikevax® kein erhöhtes Risiko.
Der Verlauf der Herzmuskel- und Herzbeutelentzündungen sei nach bisher vorliegenden Daten „überwiegend mild“, erklärt die STIKO. Auch wenn zuvor ein anderer Impfstoff verwendet wurde, sollen die weiteren Impfungen mit Comirnaty® erfolgen. Unabhängig vom Alter soll diese Empfehlung auch auf Schwangere ausgeweitet werden, wenngleich für diese Gruppe keine vergleichenden Sicherheitsdaten für Comirnaty® und Spikevax® vorliegen.
Dementsprechend werde die Impfempfehlung gegen COVID-19 angepasst. Der Beschlussentwurf liege zur Abstimmung bereits den Fachkreisen und Ländern vor; Änderungen seien aber noch möglich.
Die Franzosen sind uns Deutschen mit dieser Entscheidung etwas zuvorgekommen: Die oberste Gesundheitsbehörde Frankreichs hatte bereits gestern ihre Empfehlung herausgegeben. So rät die Behörde von der Verimpfung von Spikevax® bei unter 30-Jährigen ab. Die Impfstoffe der Hersteller AstraZeneca und Johnson&Johnson sind in Frankreich für diese Altersgruppe ohnehin nicht empfohlen. Die Behörde hat jedoch nicht die Befugnis einer politischen Entscheidung, jedoch folgt die französische Regierung in der Regel den Empfehlungen.
Schweden und Dänemark gaben bereits Anfang Oktober bekannt, dass sie den Corona-Impfstoff von Moderna nicht mehr an jüngere Altersgruppen verimpft. In Schweden gilt die Regel für unter 30-Jährige, in Dänemark für unter 18-Jährige.
Aktuell steigen die Inzidenzen vielerorts in Europa drastisch und die Krankenhäuser kommen wieder an ihre Auslastungsgrenzen. Deutschland hat erneut einen Höchstwert erreicht: Binnen eines Tages meldete das RKI 39.676 Neuinfektionen und eine deutschlandweite 7-Tage-Inzidenz von 232,1. Dabei wurden 236 COVID-19-Todesfälle verzeichnet.
Aktuell gab das RKI eine Hospitalisierungs-Inzidenz von 4,61 an. In den Krankenhäusern sind insgesamt 21.787 Betten (87,31 %) von 24.954 belegt. Die Anzahl der COVID-19-Intensivpatienten liegt bei 2.739, das entspricht etwa 13 Prozent der belegten Betten. Davon sind 1.403 invasiv beatmet, das entspricht etwa 51 Prozent der COVID-19-Intensivpatienten.
Mittlerweile sind mindestens 55.925.630 Menschen vollständig geimpft, das entspricht einer Differenz von 64.795 zum Vortag und einem Anteil von 67,3 Prozent der Gesamtbevölkerung. Insgesamt haben mindestens 58.043.550 Personen eine oder mehrere Impfdosen erhalten, vermerkte das RKI am 9. November.
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