Das Novavax-Vakzin gilt als Hoffnungsträger für das Impfgeschehen. Heute sollen die ersten 1,4 Millionen Dosen des Impfstoffs in Deutschland ankommen. Wie geht es jetzt weiter?
Viele hoffen, dass der Corona-Impfstoff von US-Hersteller Novavax Dynamik ins müde Impfgeschehen bringt. Jetzt stehen die ersten Lieferungen quasi vor der Tür: Heute (Montag 21. Februar 2022) sollen 1,4 Millionen Impfstoff- Dosen des US-Herstellers Novavax in Deutschland ankommen. Das hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach am vergangenen Freitag mitgeteilt.
In der kommenden Woche sollen dann nochmal eine Million Dosen folgen. Die weiteren Chargen sollen danach „mit einer gewissen Verzögerung“ geliefert werden. Insgesamt wurden von Deutschland für das laufende Jahr 34 Millionen Impfdosen bei Novavax geordert.
Der Novavax-Impfstoff könnte eine Alternative für noch Ungeimpfte sein, die Vorbehalte gegen mRNA-Impfstoffe haben. Im Unterschied zu den bisher zugelassenen Impfstoffen ist das Novavax-Vakzin weder ein mRNA-Impfstoff noch ein Vektor-Impfstoff. Es handelt sich hierbei um den ersten Proteinimpfstoff, der in der EU zum Schutz vor COVID-19 zum Einsatz kommt (wir berichteten).
„Ich hoffe, dass sich einige Zweiflerinnen und Zweifler doch noch zu einer Impfung entscheiden“, sagte Niedersachsens Sozialministerin Daniela Behrens (SPD) der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung vom Montag. Konkret wünscht sich Behrens mit dem neuen Vakzin „noch zwei, drei Prozentpunkte in der Impfstatistik“ aufholen zu können. Noch bleibt abzuwarten, ob sich das neue Impf-Angebot tatsächlich deutlich auf die Statistik auswirken wird. Für ein reges Interesse sprechen zumindest einige Daten aus den Ländern: In Niedersachen meldeten sich schon Anfang Februar knapp 6.000 Menschen auf der Warteliste für das Novavax-Vakzin an. In Rheinland-Pfalz sind es mittlerweile 10.000. Und laut einer Umfrage interessieren sich in Berlin rund 1.800 von 4.000 ungeimpften Krankenhaus-Angestellten für eine Impfung mit Novavax. Ein anderer Eindruck kommt aus Mecklenburg-Vorpommern. Hier können bereits seit Anfang Februar Impftermine vereinbart werden. Aber: „Die Registrierungen bleiben leider hinter den Erwartungen zurück“, hieß es zuletzt aus dem Sozialressort.
Wann die ersten Novavax-Impfungen starten, regelt jedes Bundesland selbst. Viele wollen in der ersten Märzwoche loslegen. So haben etwas Niedersachsen und Hamburg Anfang März Impfaktionen geplant. Berlin hat angekündigt, ab dem 28. Februar mit der Verteilung zu beginnen. In der Hauptstadt sollen rund 5.000 Impfdosen direkt an die Krankenhäuser vor Ort gehen. Zurzeit läuft noch eine Abfrage zum Bedarf des Novavax-Impfstoffes in Pflegeeinrichtungen. Je nachdem, wie das Ergebnis ausfällt, könnte sich die Verteilung nochmal ändern, heißt es von der Gesundheitsverwaltung.
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Bildquelle: Carlos Alberto Gómez Iñiguez, unsplash