Wir wollten Anfang der Woche von euch wissen, wie ihr die Versorgung von Krebspatienten momentan einschätzt. Hat die Pandemie Einfluss auf Diagnostik und Behandlung? Das sind eure Antworten.
Anlässlich unserer Themenwoche zur Fachrichtung Onkologie haben wir euch am Montag gefragt, wie ihr die aktuelle Versorgungslage von Krebspatienten einschätzt. Die Beteiligung an der Umfrage war leider gering und dadurch nicht sonderlich repräsentativ – trotzdem wollten wir euch die Ergebnisse nicht vorenthalten.
Insgesamt 34 Leser haben sich durch alle Fragen unserer kleinen Umfrage geklickt. Dafür hat ein großer Teil der Befragten in ihrem Arbeitsalltag mindestens mehrmals die Woche mit onkologischen Erkrankungen zu tun (80 %). Von Chirurgen über Radioonkologen, Palliativmediziner, Hausärzte, Gynäkologen, Pharmazeuten, Psychiater, PTAs, Anästhesisten, Pfleger und Angestellte im Rettungsdienst ist also alles dabei.
Bei der Einschätzung der momentanen Versorgungslage sieht etwa die Hälfte der Befragten ein deutliches Problem (53 %). Nur 3 der Teilnehmer (8,8 %) finden die Versorgung von Krebspatienten genauso gut wie vor der Pandemie. Als „noch ganz gut“ schätzen 13 der Befragten (38,2 %) die Lage für die Patienten ein. 16 Teilnehmer (47,1 %) beurteilen die Vorsorgung von Krebspatienten momentan als deutlich schlechter, 2 (5,9 %) empfinden sie sogar als „extrem schlecht“.
Auch wurde klar, wie die Befragten zu ihrer Einschätzung kamen:
Betrachtet man nur die Umfrageteilnehmer, die alltäglich mit Krebspatienten arbeiten, so mussten 65 % der Befragten (18 von 28) eine Behandlung verschieben oder Patienten mit Krebs anderweitig vertrösten. Bei der Vorsorge ergibt sich ein noch eindeutigeres Bild: 26 der 34 Teilnehmer hatten den Eindruck, dass während der letzten zwei Jahre deutlich weniger Patienten für Vorsorgeuntersuchungen zu ihnen kamen.
6 der Befragten sind nicht sicher, 2 gaben an, dass sie nicht den Eindruck hatten, dass es durch die Pandemie zu weniger Vorsorgeuntersuchungen kam.
Dazu, wie stark der Rückgang an wahrgenommenen Vorsorgeuntersuchungen war, gibt es unter den Befragten unterschiedliche Auffassungen. Durchschnittlich sahen sie einen Rückgang um 35 %. Auf unsere letzte Frage, ob sie bereits Auswirkungen verschobener OPs oder Vorsorgeuntersuchungen bei ihren Patienten bemerken, sind die Teilnehmer etwa zu gleichen Teilen unsicher oder bejahten. Nur 4 der 33 Antwortenden geben an, dass sie keinen Unterschied zur Situation vor der Pandemie erkennen können.
Ob unsere Stichprobe die Situation von Krebspatienten hierzulande wiedergibt, lässt sich nicht genau sagen. Tendenziell scheinen aber die Auswirkungen der Pandemie bei vielen Community-Mitgliedern bereits im Alltag spürbar zu sein. Wie stark die Effekte letztendlich sein werden, bleibt wohl abzuwarten.
Bildquelle: Emily Morter, Unsplash