Neues aus den Tiefen der Speiseröhre: Das American College of Gastroenterology hat seine Leitlinie zur Refluxerkrankung erneuert. Was drin steht, ist nicht nur für Gastroenterologen spannend.
Bei der gastroösophagealen Refluxerkrankung bewegen sich deutsche Ärzte derzeit ein wenig im leitlinienfreien Raum. Es gibt im Wesentlichen die AWMF-Leitlinie 021-013 „Gastroösophageale Refluxkrankheit“ der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselerkrankungen (DGVS), die Ende Mai 2019 abgelaufen ist und sich seither in Überarbeitung befindet. Die Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Familienmedizin (DEGAM) äußert sich zu dem Thema gar nicht.
Erfreulich insofern, dass sich das American College of Gastroenterology (ACG) kürzlich mit einer Neurauflage seiner Clinical Guideline for the Diagnosis and Management of Gastroesophageal Reflux Disease zu Wort gemeldet hat. Sie ist frei zugänglich und mit nicht einmal 30 Seiten ausgesprochen lesbar. In den USA bekommt die Leitlinie gute Noten, oft mit dem Hinweis, dass sie gerade auch für Hausärzte und Allgemeininternisten wichtige Aspekte enthalte.
Tauchen wir hinein, zumindest punktuell. Dreh- und Angelpunkt des Dokuments ist die Tabelle 1 – die alle Empfehlungen, Evidenzgrade und Empfehlungsstärken zusammenfasst. Insgesamt gibt es sieben diagnostische Empfehlungen, 16 Empfehlungen zum Reflux-Management, sechs Empfehlungen zu extraösophagealen Symptomen, vier Empfehlungen zu refraktärem Reflux und fünf Empfehlungen zu operativen und endoskopischen Optionen.
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