Nicht-alkoholische Fettlebererkrankungen einfach und günstig behandeln? Klingt zu gut, um wahr zu sein. Eine Studie zeigt nun: Mineralstoffzusätze könnten sich positiv auswirken.
Kalzium, Magnesium und Spurenelemente: Eine präklinische Studie liefert neue Hinweise dafür, dass diese Mineralstoffzusätze einfache und wirksame Mittel zur Verringerung der langfristigen gesundheitlichen Folgen einer nicht-alkoholischen Fettlebererkrankung sein könnten. Die Ergebnisse wurden auf der Jahrestagung der American Society for Investigative Pathology vorgestellt.
Etwa 25 % der US-Bevölkerung sind von der nicht-alkoholischen Fettlebererkrankung betroffen. Einige Betroffene entwickeln eine aggressivere Form, die nicht-alkoholische Steatohepatitis (NASH), bei der sich die Leber entzündet. Dies kann zu Fibrose, Zirrhose, Leberinsuffizienz und Krebs führen. „Die nicht-alkoholische Fettlebererkrankung ist eine wachsende Herausforderung für die öffentliche Gesundheit, die derzeit vor allem durch eine Änderung der Lebensweise – insbesondere der Ernährung – angegangen wird, um Fettablagerungen in der Leber zu verhindern“, so der Leiter des Forschungsteams, Dr. Muhammad Nadeem Aslam von der University of Michigan in Ann Arbor. „Wir brauchen neue Ansätze, denn das funktioniert nicht bei allen Menschen.“
„Die meisten Menschen, die in der westlichen Gesellschaft leben, erfüllen nicht die USDA-Richtlinien zur täglichen Aufnahme von Kalzium und Magnesium sowie vermutlich auch von anderen Mineralien, die mit den Beiden in Verbindung stehen“, so Isabelle Harber, Mitarbeiterin in Aslams Team. „Wir wollen herausfinden, ob eine Mineralstoffergänzung einen kostengünstigen, wenig bis gar nicht toxischen Ansatz zur Milderung der verheerenden Folgen der nicht-alkoholischen Fettlebererkrankung bieten könnte.“
Die Forscher untersuchten Mäuse mit Fettleber 15 bis 18 Monate lang, um das gesamte Spektrum der Erkrankung zu beobachten – einschließlich fortgeschrittener fibrotischer Veränderungen und Leberkrebs. Die Studien ergaben eine drastische Verringerung der Spätfolgen von NASH bei den Tieren, die mit einer fettreichen Diät gefüttert wurden und das Multimineralpräparat erhielten, im Vergleich zu den Tieren, die das Präparat nicht erhielten. In Kurzzeitstudien, die etwa 24 Wochen dauerten, stellten die Forscher Proteinveränderungen fest, die mit der NASH in Verbindung gebracht wurden sowie eine geringere Tumorbildung in den Langzeitstudien.
„In den Langzeitstudien beobachteten wir, dass die meisten Mäuse mit der fettreichen Diät große Lebertumore aufwiesen, während die Mäuse mit derselben Diät keine Tumore hatten, wenn sie den Mineralstoffzusatz erhielten“, so Aslam. „Diese Ergebnisse bestätigten unsere früheren Erkenntnisse, dass Mineralien das Potenzial haben, die Folgen einer Fettlebererkrankung zu verringern.“ Da die Kurz- und Langzeitstudien mit unterschiedlichen Mäusen durchgeführt wurden, planen die Forscher als nächstes, beide Studien an den selben Tieren durchzuführen. Dies wird es ihnen ermöglichen, frühe Proteinveränderungen bei einzelnen Tieren zu identifizieren und so den späteren Verlauf vorherzusagen oder damit den Schutz vor solchen Folgen zu erhöhen.
Vor kurzem haben die Wissenschaftler eine 90-tägige Pilotstudie an 30 gesunden Patienten mit Darmkrebsrisiko abgeschlossen, die nach dem Zufallsprinzip das Präparat oder ein Placebo erhielten. Die Studie zeigte, dass das Mineralstoffpräparat keine Sicherheits- oder Verträglichkeitsprobleme aufwirft – auch nicht in Bezug auf mögliche Leberschäden. Sie beginnen nun mit der Durchführung klinischer Pilotstudien, um die Sicherheit und Verträglichkeit von Aquamin über 180 Tage zu untersuchen. Leberschäden und Entzündungsmarker werden Teil der Studienendpunkte sein.
Dieser Artikel basiert auf einer Pressemitteilung der American Society for Investigative Pathology. Die Originalpublikation haben wir euch hier und im Text verlinkt.
Bildquelle: Adam Nieścioruk, Unsplash