Der Zusammenhang zwischen „schlechtem“ Cholesterin und Herzinfarkt ist möglicherweise nicht so stark, wie bisher angenommen. Das zeigt eine aktuelle Studie.
Die in der Fachzeitschrift JAMA Internal Medicine veröffentlichte Studie der RCSI Universität für Medizin und Gesundheitswissenschaften stellt die Verschreibung von Statinen in Frage, wenn sie mit dem Ziel erfolgt, den LDL-C-Wert zu senken um so das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu verringern. Bisherige Forschungsergebnisse legten nahe, dass sich die Verabreichung von Statinen zur Senkung des LDL-C-Wertes positiv auf die kadiovaskuläre Gesundheit von Patienten auswirkt. Das spiegelt sich auch in verschiedenen Expertenleitlinien für die Prävention von Kardiovaskulären Erkrankungen wider.
Die neuen Ergebnisse widersprechen dieser Theorie und zeigen, dass der Zusammenhang nicht so stark ist, wie bisher angenommen. Stattdessen zeigt die Studie, dass die Senkung des LDL-C-Gehalts durch Statine uneinheitliche und nicht schlüssige Auswirkungen auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie einen Herzinfarkt oder Schlaganfall sowie deren Gesamtmortalität hatte. Außerdem wird vermutet, dass der Gesamtnutzen der Einnahme von Statinen möglicherweise gering ist und von den persönlichen Risikofaktoren einzelner Patienten abhängt.
„Die Botschaft lautet seit langem, dass die Senkung des Cholesterinspiegels das Risiko für Herzkrankheiten verringert und dass Statine dabei helfen, dies zu erreichen. Unsere Untersuchungen zeigen jedoch, dass die Vorteile der Einnahme von Statinen in der Realität unterschiedlich sind und eher bescheiden ausfallen können“, erklärt Dr. Paula Byrne vom HRB Centre for Primary Care Research und Hauptautorin der Studie. Die Forscher schlagen vor, diese aktualisierten Informationen auch Patienten zu vermitteln, sei es durch eine fundierte klinische Entscheidungsfindung oder aktualisierte Leitlinien und Strategien.
Dieser Artikel basiert auf einer Pressemitteilung der RCSI University of Medicine and Health Sciences. Die Originalpublikation haben wir euch hier und im Text verlinkt.
Bildquelle: Susan Wilkinson, Unsplash