Explosionsverletzungen sind nicht gleich Explosionsverletzungen: Zu den „typischen“ Explosionsverletzungen zählen Knochenbrüche, Amputationen, stumpfe Verletzungen der Bauchorgane, Trommelfellverletzungen, Verletzungen der Augen, Brust- und Lungenverletzungen/Rauchgasinhalation sowie Kopfverletzungen mit Auswirkungen auf das ZNS. Ausgelöst werden diese Verletzungen in der Regel entweder durch Druck, Hitze oder herumfliegende Teile/Splitter in Folge einer Explosion. Aber wie ist nun in solch einem Notfall richtig zu handeln? Im Allgemeinen sollten folgende Punkte bei der Erstversorgung beachtet werden:
Falls Sie sich für superabsorbierende Wundauflagen bei mittelstarke bis stark exsudierenden Wunden interessieren, dann finden Sie hier weitere Informationen.
Bei Gliedmaßenverletzungen in Folge einer Explosionsverletzung, sollte beim allgemeinen Bodycheck genau darauf geachtet werden, ob es zu einem geschlossenen oder offenen Knochenbruch gekommen ist. Dabei kann zusätzlich zwischen einer vollständigen Amputation und einer Teilamputation unterschieden werden. Kam es zu einer Amputation sollte man sich nach der Versorgung der/des Verwundeten um das Amputat kümmern. Dies geschieht in der Regel in drei Schritten: 1. Amputat keimarm abdecken 2. In wasserdichten Beutel legen und verschließen 3. Beutel mit Amputat in zweiten Beutel mit Eiswasser legen und verschließen (Siehe Abb. 1).
Je nach Explosionsverletzungen sollten verschiedene Risiken und Maßnahmen betrachtet werden. Hier bieten wir Ihnen eine kleine Übersicht der verschiedenen Explosionsverletzungen (Siehe Tab. 1):
Kategorie
Erkennen
Gefahr
Maßnahmen
Verletzung des Trommelfells
Evtl. Blutung aus dem Ohr
Schwerhörigkeit des Patienten
Infektion bei Perforation des Trommelfells
Keimfreiabdecken
Verletzung der Augen
Angabe von brennendem SchmerzTränenflussRötung
Angabe von Sehstörungen
Verschlimmerung durch Hineinreiben
Ausspülenbeide Augen Verbinden
Kein Druck auf das verletzte Augen durch den Verband
Thorax-verletzung
Stichverletzungen
Pfählungsverletzungen
Schuss- und Splitterverletzungen
Aufprall oder Gurtdruck beim Verkehrsunfall
Schlag, Stoß oder Sturz auf den Brustkorb
Einklemmungen
Pneumothorax
Spannungs-pneumothorax
Offene Wunden mit speziellen Pflastern/Tapes versorgen, damit der Druck entweichen und keine Luft von außen eindringen kann
Evtl. Entlastungspunktion
Kopf-
verletzung
Geschlossene Schädelverletzung
offene Schädelverletzung
Schädel-Basis-Bruch (Austritt von Liquor oder Blut aus Mund, Nase oder Ohren und Brillen- oder Monokel Hämatom)
Austritt von Gehirnmasse
Infektionsgefahr
Bewusstlose in stabile Seitenlage
bei Bewusstsein Oberkörper hoch
ggf. Wunden versorgen
ggf. Immobilisation durch Stifneck o.ä.
Hirnverletzung muss beurteilt werden
Lungen-verletzung (Rauch/ Hitze)
Hustenreiz
Atemnot
Verbrennungen im Nasen, Mund und Rachenraum
Atemgeräusche
Austritt von blutigem Schaum
Ungleiches Heben des Brustkorbs
Thermisches Inhalationstrauma:
Verbrennungen des Mund und Rachenraums
tiefes Verbrennen der Luftwege
lebensbedrohliche O2-Unter-versorgung
später eintretende Lungenödeme
Tab. 1: Übersicht verschiedener Explosionsverletzungen, wie man diese erkennt, welche Gefahren bestehen und welche Maßnahmen durchzuführen sind.
Referenz: