Die Europäische Kommission hat das Arzneimittels Beovu® zur Behandlung des diabetischen Makulaödems zugelassen. Eine klinische Studie bestätigte nun, dass der Wirkstoff die Therapielast senken könnte.
Das diabetische Makulaödem (DMÖ) ist eine degenerative Erkrankung des Auges, bei der sich Flüssigkeit in der Makula ansammelt und zu einem Sehverlust führen kann. DMÖ ist die häufigste Erblindungsursache bei Erwachsenen und betrifft mehr als 10 % der Menschen mit Typ-1- und ca. 30 % der Menschen mit Typ-2-Diabetes. Durch einen dauerhaft zu hohen Blutzuckerspiegel kommt es zu Veränderungen kleiner Blutgefäße im Auge und einer übermäßigen Ausschüttung des sogennanten Vascular Endothelial Growth Factor (VEGF) – ein Protein, welches das Wachstum von Blutgefäßen stimuliert und die Gefäßdurchlässigkeit erhöht, woraus die Flüssigkeitsansammlung resultiert.
Die Europäische Kommission hat nun den Wirkstoff Brolucizumab (Beovu®) zur Behandlung von Patienten mit Visusbeeinträchtigung infolge des diabetischen Makulaödems zugelassen. In der dritten Phase einer Studie konnte das Medikament Beovu® – ein VEGF-Hemmer – im Vergleich zu dem bisher gängigen Wirkstoff Aflibercept (Zaltrap®) überzeugen. Insgesamt stellten die Wissenschaftler in der klinischen Studie fest, dass eine geringere Anzahl an Beovu®-Injektionen zu einer vergleichbaren Reduktion der Flüssigkeit im Auge führte, wie die längerfristige Gabe von Aflibercept.
Dies sei – laut den Wissenschaftlern und Ärzten – von Vorteil, da DMÖ-Patienten aufgrund bestehender Komorbiditäten oft Schwierigkeiten haben, ihre Therapie einzuhalten und diese häufig vorzeitig abbrechen. Durch die kürzeren Injektionsintervalle könnte somit die Therapielast für Betroffene gesenkt werden und Visusergebnisse verbessert werden. Weiterhin sei eine gute Verträglichkeit des Medikaments festgestellt worden.
Hier findet ihr die Originalstudie.
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