Ein weiterentwickeltes Bildgebungsverfahren scheint der Standard-Mammographie überlegen zu sein. Das zeigen erste Daten einer klinischen Studie.
In der ToSyMa-Studie wurde die Kombination aus Digitaler Brust-Tomosynthese (DBT) – einer Weiterentwicklung der digitalen Mammographie – und synthetischen 2D-Mammogrammen mit dem bisherigen Screening-Standard verglichen. Frühe Ergebnisse der ersten Studienphase sind aktuell in der Fachzeitschrift The Lancet Oncology erschienen. Darin ist die Annahme bestätigt worden, dass Brustkrebs mit der weiterentwickelten Mammographie-Technik signifikant häufiger als mit der Standard-Mammographie entdeckt wird. Der Grund: Die innovative Bildgebung reduziert die Wahrscheinlichkeit, dass überlappende Gewebestrukturen radiologische Zeichen für Malignität verdecken.
Die 17 beteiligten Studienzentren in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen konnten fast 100.000 Frauen für die diagnostische Vergleichsstudie gewinnen. In der zweiten Studienphase wird geprüft, ob die Zunahme an Brustkrebsdiagnosen im Screening auch zu einer gesteigerten Frauengesundheit führt. Ausgewertet werden dazu Krebsregisterdaten bis zwei Jahre nach der Studienteilnahme. Ziel ist es, die Frühdiagnostik von Brustkrebs weiter zu optimieren. Die Weiterentwicklung der digitalen Mammographie zur Brust-Tomosynthese bietet eine Technologie, die durch die Berechnung von Pseudo-3D-Datensätzen potenzielle Gewebeüberlagerungen in der Brust reduziert und daher diagnostische Vorteile verspricht.
Frauen, die sich für eine Teilnahme am Screening entschieden hatten, wurden für die Datenerhebung der Studie zufällig mit einer 1:1-Chance entweder der Gruppe mit Standard-Mammographie oder der Gruppe mit Tomosynthese und daraus errechneter synthetischer 2D-Mammographie zugeordnet. In beiden Gruppen wurden die Entdeckungsraten von Brustkrebs miteinander verglichen.
Dieser Artikel basiert auf einer Pressemitteilung der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Die Originalpublikation haben wir euch hier und im Text verlinkt.
Bildquelle: National Cancer Institute, Unsplash