Guter Schlaf ist für die Gesundheit essentiell, doch gerade Patient:innen mit Adipositas haben damit zu kämpfen. Durch Fetteinlagerungen im Hals-, Pharynx- und Zungengrundbereich ist das Risiko eine obstruktive Schlafapnoe zu erleiden erhöht1. Dabei kommt es zur Erschlaffung der Muskulatur in den oberen Atemwegen während des Schlafs, was zur Verengung der Atemwege im Rachenbereich führt und mit schweren Schlafstörungen und daraus resultierendem Schlafmangel verbunden ist.2 Somit hat die obstruktive Schlafapnoe sowohl psychische als auch physische Auswirkungen auf die Betroffenen. Unter die psychischen Folgen fallen Symptome wie Konzentrationsschwierigkeiten, Stimmungsschwankungen und verminderte Libido. Physisch macht sich die Erkrankung durch Erschöpfung, Kopf-, Mund- oder Halsschmerzen bemerkbar. Aber die Schlafapnoe hat auch Einfluss auf den Metabolismus, was besonders für Patient:innen mit Übergewicht relevant ist.3,4
Durch verkürzte Schlafphasen im Zuge einer obstruktiven Schlafapnoe kommt es zu Änderungen des Hormonspiegels von Leptin und Ghrelin, was letztlich zur Appetitsteigerung bei den Betroffenen führt. Eine Studie konnte zeigen, dass dieser Effekt eintrat, sobald die Schlafdauer unter 8 Stunden fiel. Die Konzentration des appetitreduzierenden Leptins sank, während das appetitsteigernde Ghrelin im Körper der Patient:innen anstieg. Eine Reduktion der Schlafdauer auf etwa 4 Stunden verursachte zusätzlich ein höheres Verlangen nach kalorienreichen Nahrungsmitteln. Außerdem führte das gesenkte Energielevel durch den Schlafmangel dazu, dass Betroffene weniger körperlich aktiv wurden und so ihren Energieverbrauch verringerten.4-6
Es wird bereits seit einigen Jahren vermutet, dass Schlafstörungen in Folge einer obstruktiven Schlafapnoe eine Rolle in der Pathophysiologie von Diabetes und Adipositas spielen könnten. Dieser Verdacht wird unter anderem mit den Auswirkungen eines Schlafmangels, wie Störungen des Glukosestoffwechsels, Appetitsteigerung und ein verringerter Energieverbrauch, erklärt.4-6 Eine aktuelle Studie untersuchte, ob die Schwere einer obstruktiven Schlafapnoe außerdem mit einer verringerten Insulinempfindlichkeit und einer reduzierten Betazellantwort auf Glukose einhergehen könnte. Die Ergebnisse der Studie zeigten, dass die Schwere einer Schlafapnoe signifikant mit dem Glukosestoffwechsel korrelierte, da ein erhöhter Apnoe-Hypopnoe-Index auch mit einem erhöhten HbA1c-Wert assoziiert war. Es konnte allerdings kein Zusammenhang zwischen einer verkürzten Schlafdauer und einer verringerten Insulinempfindlichkeit oder Betazellantwort bestätigt werden.3
Auch wenn noch nicht komplett geklärt ist, wie sich eine obstruktive Schlafapnoe auf einen Typ-2-Diabetes auswirkt, ist unumstritten, dass sie starken Einfluss auf physiologische Mechanismen des Energiehaushalts im Körper hat. Da gerade Menschen mit Adipositas häufig mit einer Schlafapnoe zu kämpfen haben ist es wichtig, eine schlafmedizinische Diagnostik in die Behandlung miteinzubeziehen und zu einer langanhaltenden Gewichtsreduktion zu raten, um die Schlafqualität zu verbessern.
Haben Sie bereits selbst Erfahrungen mit Patient:innen mit Adipositas und obstruktiver Schlafapnoe gemacht? Tauschen Sie sich gerne in der Kommentarfunktion des Beitrags mit Ihren Kolleg:innen aus!
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