Eine schlechte Ernährung wird mit einem um 30 % erhöhten Diabetesrisiko in Verbindung gebracht – und das völlig unabhängig von genetischen Risikofaktoren. Das bestätigt eine aktuelle Studie.
Genetische Risikofaktoren und die Qualität der Ernährung werden unabhängig voneinander mit Typ-2-Diabetes in Verbindung gebracht; eine gesunde Ernährung ist dabei über alle genetischen Risikostufen hinweg mit einem geringeren Diabetesrisiko verbunden. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie, deren Ergebnisse in PLOS Medicine veröffentlicht wurde.
Es ist bekannt, dass sowohl genetische als auch Lebensstilfaktoren zur individuellen Anfälligkeit für Typ-2-Diabetes beitragen. Frühere Studien haben gezeigt, dass die Einhaltung eines gesunden Lebensstils bei allen genetischen Profilen mit einem geringeren Risiko für Typ-2-Diabetes verbunden ist. Dabei war unklar, ob die genetischen Profile zum Teil mit den Lebensstilfaktoren interagieren. In der aktuellen Studie analysierten die Forscher Daten aus drei umfangreichen Kohortenstudien, an denen 35.759 US-Gesundheitsfachkräfte teilnahmen, die 902.386 Personenjahre lang beobachtet wurden.
Verbildlichung der Studienteilnehmer. Credit: Jordi Merino
Das Team fand heraus, dass unabhängig vom genetischen Risiko eine geringe Qualität der Ernährung im Vergleich zu einer hohen Qualität mit einem um 30 % erhöhten Risiko für Typ-2-Diabetes verbunden war.
„Diese Studie hat gezeigt, dass das Risiko für Typ-2-Diabetes, das auf ein erhöhtes genetisches Risiko und eine schlechte Ernährungsqualität zurückzuführen ist, ähnlich hoch ist, wie die Summe der Risiken, die mit jedem einzelnen Faktor verbunden sind. Diese Erkenntnisse könnten dazu dienen, künftige Strategien für die Diabetesprävention zu entwickeln“ so Studienautor Jordi Merino. Eine Einschränkung der Studie bestand jedoch darin, dass die Kohorten-Stichprobe nicht unbedingt auf andere Bevölkerungsgruppen übertragbar ist.
Dieser Artikel basiert auf einer Pressemitteilung der PLOS Medicine. Die Originalpublikation haben wir euch hier und im Text verlinkt.
Bildquelle: Fatima Akram, unsplash