Bestimmte Ernährungsstrategien können helfen, ein akutes Nierenversagen vorzubeugen. Dies fanden Forscher nun in einer Studie heraus. Die Erkenntnis könnte in Zukunft Inzidenzen senken.
Das akute Nierenversagen (ANV) ist eine gefährliche Erkrankung, die oft mit Krankenhausaufenthalten und Tod verbunden ist. Die Häufigkeit der Erkrankung hat in den letzten Jahren rapide zugenommen. Dennoch gibt es derzeit weder therapeutische noch präventive Maßnahmen.
Es liegen jedoch immer mehr Daten vor, wie Ernährung und insbesondere spezifische Diäten helfen, Organe vor schädigenden Einflüssen wie zu wenig Durchblutung, Infektionen, Medikamentennebenwirkungen oder Operationen zu schützen. Ein direkter Vergleich verschiedener präventiver Diäten zur Vorbeugung von Nierenschäden lag bis jetzt jedoch nicht vor. Ein Forscherteam der Uni Köln hat nun die folgenden sechs Diäten getestet:
Das Ergebnis: Im Tiermodell konnte nachgewiesen werden, dass tatsächlich einige der Ernährungsweisen einen effektiven Schutz vor Nierenschäden boten. Sowohl bei einer FMD, als auch der Einschränkung schwefelhaltiger Aminosäuren und der Kalorienrestriktion, konnten die Wissenschaftler einen positiven, schützenden Effekt auf die Nierengesundheit feststellen.
„Das Problem, keinen effektiven therapeutischen Ansatz für akute Nierenschäden zu haben, begegnet uns täglich in der Klinik. Wir sind begeistert, welche großen positiven Effekte die Diäten im Tiermodell haben“, kommentiert Studienleiter Prof. Roman-Ulrich Müller die Ergebnisse. Der Internist betont auch, den Vorteil der einfachen Umsetzung der Diäten in der Humanmedizin.
Zudem konnten die Wissenschaftler einen möglichen Mechanismus identifizieren, wie die Diäten vor Nierenschäden schützen. „Die getesteten Ansätze zeigen überlappende Veränderungen im oxidativen und Schwefelwasserstoff (H2S)-abhängigen Abbau der Aminosäure Cystein, was ein möglicher gemeinsamer Mechanismus des Organschutzes ist und neue pharmakologische Angriffspunkte zur Behandlung des akuten Nierenversagens ermöglicht“, so Dr. Felix Köhler, Erstautor der Studie. Die Ernährungsstrategien sollen nun klinisch getestet werden, um zukünftig als Therapieoption eingesetzt werden können.
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung der Universität zu Köln. Hier haben wir euch die Originalpublikation verlinkt.
Bildquelle: Tijana Drndarski, unsplash.