Im Gehaltsranking der Online-Jobbörse StepStone kommen Apotheker auf einen erstaunlichen siebten Platz. Die Studie ist nicht frei von Kritik. Inhaber, aber auch Angestellte, erhalten in öffentlichen Apotheken deutlich weniger als bei Wirtschaftsunternehmen.
Für den aktuellen Gehaltsreport hat StepStone 50.000 Fach- und Führungskräfte aus allen Branchen befragt. Einige Resultate: Mit akademischen Abschlüssen bekommen Professionals im Schnitt auf 35 Prozent mehr, verglichen mit Nicht-Akademikern. Das Bruttodurchschnittsgehalt einer Fach- und Führungskraft lag bei 52.000 Euro, mit starken regionalen Schwankungen. Finden Kolleginnen und Kollegen im Westen Deutschlands 53.000 bis 56.000 Euro pro Jahr auf ihrem Konto, sind es im Osten lediglich 38.000 bis 43.000 Euro.
Beim Ranking selbst stehen Ärzte an erster Stelle, wie auch schon in den Jahren zuvor. Ihr durchschnittliches Bruttogehalt liegt bei 63.943 Euro. Dann folgen Ingenieure (61.041 Euro), Wirtschaftsinformatiker (60.929 Euro), Wirtschaftsingenieure (60.790 Euro), Rechtswissenschaftler (60.303 Euro) und Mathematiker beziehungsweise Informatiker (59.736 Euro). Für Naturwissenschaftler, sprich Pharmazeuten, Biologen, Chemiker oder Physiker, nennt StepStone 58.805 Euro – das ist immerhin ein siebter Platz. Nach Branchen stehen Banken an erster Stelle (62.451 Euro), dicht gefolgt von der Pharmaindustrie (59.991 Euro). Wie viele der Befragten mit pharmazeutischem Studium tatsächlich in öffentlichen Apotheken tätig sind, geht aus der Veröffentlichung nicht hervor.
Genau dieser Aspekt wäre jedoch interessant. Ein Blick auf den Gehaltstarif zwischen dem Arbeitgeberverband Deutscher Apotheken (ADA) und ADEXA – Die Apothekengewerkschaft. Approbierte mit elf oder mehr Jahren Berufserfahrung kommen bei 13 Gehältern gerade einmal auf 50.050 Euro – deutlich weniger als in vergleichbaren naturwissenschaftlichen Branchen. Um Notdienste gemäß Bundesrahmentarifvertrag, Paragraph 6, nicht separat zu vergüten, zahlen Inhaber oft 13 Prozent über Tarif. Damit kommen Angestellte auf 56.556,50 Euro und liegen schon deutlich näher an Vergleichswerten anderer Branchen. Wie sieht es bei Inhabern aus? Der Verfügungsbetrag, sprich das Einkommen abzüglich Sozialversicherungsbeiträgen und Steuern, beträgt in etwa 40.000 bis 41.000 Euro. Diese Zahlen hat die Treuhand als Prognose für typische Apotheken veröffentlicht. Approbierte kommen in öffentlichen Apotheken oft schlechter weg als in der Industrie.