Biochemisches Versagen ist kein geeigneter Endpunkt für das Gesamtüberleben von Patienten mit rezidivierendem Prostatakrebs nach Prostatektomie. Das zeigt eine aktuelle Studie.
Eine aktuelle Analyse legt nahe, dass das metastasenfreie Überleben (MFS) immer noch als der derzeit beste Surrogat-Endpunkt für das Gesamtüberleben in der Population von Patienten mit rezidivierendem Prostatakrebs nach Prostatektomie angesehen werden sollte. Diese Ergebnisse wurden im Journal of Clinical Oncology veröffentlicht.
„Die Arbeitsgruppe Intermediate Clinical Endpoints in Cancer of the Prostate (ICECaP) hatte zuvor darauf hingewiesen, dass das MFS ein valides Surrogat für das Gesamtüberleben bei Männern ist, die wegen lokalisiertem Prostatakrebs behandelt werden. Die aktuelle Analyse war jedoch wichtig, um zu prüfen, ob dies das beste Surrogat für das Gesamtüberleben bei Männern mit rezidivierendem Prostatakrebs nach Prostatektomie ist“, erklärt Dr. William C. Jackson von der Abteilung für Strahlenonkologie an der University of Michigan und Hauptautor der Analyse. „Das MFS sollte als bevorzugtes Surrogat für das Gesamtüberleben in dieser Situation betrachtet werden. Dieser Endpunkt hat das größte Potenzial, künftige klinische Studien zu beschleunigen, in denen eine Salvage-Strahlentherapie untersucht wird.“
An der ursprünglichen klinischen Studie NRG-RTOG 9601 nahmen 760 Männer mit rezidivierendem Prostatakrebs nach Prostatektomie teil. Die Patienten wurden nach dem Zufallsprinzip entweder einer Salvage-Strahlentherapie (SRT) mit einer zweijährigen Placebogabe oder einer SRT mit einer zweijährigen täglichen Bicalutamid-Gabe zugeteilt. Die Analyse verwendete Prentice-Kriterien und einen zweistufigen metaanalytischen Ansatz, um mehrere intermediäre klinische Endpunkte als mögliche Surrogat-Endpunkte für das Gesamtüberleben bei Männern zu bewerten, die eine Salvage-Strahlentherapie für ihr Prostatakarzinom erhielten – einschließlich der Definition des biochemischen Versagens, die in NRG-RTOG 9601 verwendet wurde, der Definition des biochemischen Versagens, die in NRG-RTOG 0534 verwendet wurde, der Fernmetastasen (DM) und des MFS (DM oder Tod).
Alle Endpunkte erfüllten die Prentice-Kriterien, jedoch gab es im metaanalytischen Ansatz eine starke Korrelation zwischen MFS und dem Gesamtüberleben (τ=0,86) im Vergleich zu den anderen Endpunkten (DM (τ=0,66), NRG-RTOG 9601-Definition des biochemischen Versagens (τ=0,25) und die NRG-RTOG 0534-Definition des biochemischen Versagens (τ=0,40)). Die zweite Bedingung, die Korrelation des Behandlungseffekts der Antiandrogentherapie auf den intermediären klinischen Endpunkt und das OS, korrelierte ebenfalls eng mit MFS und OS (R^2=0,67), aber nicht mit DM (R^2=0,18), der NRG-RTOG 9601-Definition des biochemischen Versagens (R^2=0,09) und der NRG-RTOG 0534-Definition des biochemischen Versagens (R^2=0,12)).
Dieser Artikel basiert auf einer Pressemitteilung der NRG Oncology. Die Originalpublikation haben wir euch hier und im Text verlinkt.
Bildquelle: charlesdeluvio, unsplash