Rheumatische Erkrankungen sind bei Frauen im gebärfähigen Alter keine Seltenheit. Bei der Familienplanung bedarf es deswegen besonderer Aufmerksamkeit durch Ärzte. Lest hier, wie das geht.
Schwangere Frauen mit aktiver rheumatischer Erkrankung haben ein höheres Risiko für unerwünschte Folgen der Krankheit als die Allgemeinbevölkerung – darunter Bluthochdruck, Präeklampsie, eine höhere Kaiserschnittrate, kleine Kinder im Gestationsalter, Frühgeburten und Fetalverlust. Um das Risiko dieser Komplikationen zu verringern, sollte die rheumatische Erkrankung vor der Empfängnis mit Medikamenten kontrolliert werden, die während der Schwangerschaft sicher angewendet werden können.
Dies sind einige der Ergebnisse, die in einem kürzlich von Ärzten der UT Southwestern in Rheumatic Disease Clinics of North America veröffentlichten Übersichtsartikel beschrieben werden.
„Rheumatische Erkrankungen sind bei Frauen im gebärfähigen Alter weit verbreitet. Das Verständnis der Behandlung rheumatischer Erkrankungen bei Schwangeren ist für Rheumatologen ein wichtiger Teil der Patientenversorgung“, sagt Dr. Bonnie Bermas, Professorin für Innere Medizin in der Abteilung für rheumatische Erkrankungen am UT Southwestern. „Wenn wir ein besseres Verständnis des Schwangerschaftsmanagements bei unseren Patienten haben, können wir ihnen helfen, ihre Ziele bei der Familienplanung zu erreichen.“
In der Arbeit beschreiben Dr. Bermas und Kollegen die Risiken einer Schwangerschaft bei Frauen mit rheumatischen Erkrankungen und die Sicherheit von Medikamenten bei Schwangerschaft und Stillzeit. Die Untersuchung konzentrierte sich auf drei Krankheiten: rheumatoide Arthritis (RA), systemischer Lupus erythematodes (SLE) und Antiphospholipid-Syndrom (APS).
Jedes dieser Syndrome ist mit unterschiedlichen Risiken und Überlegungen verbunden:
Letztlich ist eine gute Kontrolle der Krankheit mit schwangerschaftssicheren Medikamenten der beste Weg für eine erfolgreiche Schwangerschaft. Einige Antirheumatika können während der Schwangerschaft nicht eingesetzt werden, viele jedoch schon.
„Unser Wissen über die Sicherheit von Medikamenten während der Schwangerschaft ist begrenzt, weil schwangere Frauen von den meisten klinischen Studien ausgeschlossen sind“, sagt Dr. Bermas.
Die Bemühungen der letzten Jahre haben zur Veröffentlichung von Leitlinien für den Einsatz von Medikamenten während der Schwangerschaft und Stillzeit bei rheumatischen Erkrankungen geführt. Besonders hervorzuheben ist, dass Hydroxychloroquin, Immunsuppressiva wie Azathioprin, Cyclosporin und Tacrolimus sowie niedrig dosiertes Aspirin während der Schwangerschaft und Stillzeit unbedenklich eingesetzt werden können. Die Beratung vor der Empfängnis durch einen Rheumatologen, der sich auf diesem Gebiet auskennt, oder einen Facharzt für Geburtshilfe ist ein wichtiger Bestandteil der reproduktiven rheumatologischen Betreuung.
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung der UT Southwestern in Rheumatic Disease Clinics of North America.
Bildquelle: freestocks, unsplash