Werden bei Hypertonie ein Diuretikum und ein RAS-Hemmer eingesetzt, sollten Patienten bei Schmerzen nicht zu Ibuprofen greifen. Warum, lest ihr hier.
Wer zur Behandlung von Bluthochdruck ein Diuretikum und einen Renin-Angiotensin-System-Hemmer (RAS-Hemmer) einnimmt, sollte vorsichtig mit der Einnahme von Ibuprofen sein. Das zeigen aktuelle Forschungsergebnisse.
Forscher der University of Waterloo haben die Wechselwirkungen der drei Medikamente und ihre Auswirkungen auf die Nieren mit Hilfe von Computersimulationen modelliert. Sie fanden heraus, dass die Kombination bei Menschen mit bestimmten medizinischen Profilen eine akute Nierenschädigung verursachen kann, die in einigen Fällen dauerhaft sein kann. „Es ist nicht so, dass jeder, der zufällig diese Medikamentenkombination einnimmt, Probleme bekommt“, sagte Anita Layton, Professorin für angewandte Mathematik in Waterloo. „Aber die Forschung zeigt, dass das Problem groß genug ist, um Vorsicht walten zu lassen.“
Computersimulierte Arzneimitteltests können schnell Ergebnisse liefern, die in klinischen Studien am Menschen viel länger dauern würden. Layton und ihr Team nutzen Mathematik und Informatik, um Medizinern einen Vorsprung bei Problemen wie Arzneimittelkomplikationen zu verschaffen. Die Forschung kann sich in diesem Fall auch direkt an die vielen Menschen wenden, die Medikamente gegen Bluthochdruck einnehmen und vielleicht unbedacht zu einem Schmerzmittel mit Ibuprofen greifen.
„Diuretika sind eine Familie von Medikamenten, die den Körper dazu bringen, weniger Wasser zu speichern“, sagte Layton. „Dehydrierung ist ein wichtiger Faktor für akute Nierenschäden, und dann treffen der RAS-Hemmer und Ibuprofen die Niere mit einem dreifachen Schlag. Wer diese Bluthochdruckmedikamente einnimmt und ein Schmerzmittel benötigt, sollte stattdessen zu Paracetamol greifen.“
Dieser Artikel basiert auf einer Pressemitteilung der University of Waterloo. Die Studie haben wir euch hier und im Text verlinkt.
Bildquelle: Christopher Campbell, unsplash