Schwangere Frauen mit entzündlichen Darmerkrankungen und ihre Babys sind mit erhöhten Risiken und Komplikationen konfrontiert. Zu dem Ergebnis kommt eine Studie, die über 8 Milionen Schwangerschaften verglich.
IBD ist ein Überbegriff für Morbus Crohn und Colitis ulcerosa, die durch chronische Entzündungen des Magen-Darm-Trakts gekennzeichnet sind. Von IBD sind vor allem junge Menschen betroffen, darunter auch Frauen, die sich in der Hochphase der Reproduktion befinden.
„IBD ist eine unheilbare Krankheit und die Tatsache, dass sie schubweise verläuft, ist für die schätzungsweise 3 Millionen Männer und Frauen in den USA, bei denen sie diagnostiziert wurde, sehr belastend“, so der Erstautor der Studie, Dr. Yezaz Ghouri, Assistenzprofessor für klinische Medizin an der University of Missouri School of Medicine. „Da diese Krankheit in der Regel Frauen in der Zeit ihrer höchsten Fruchtbarkeit betrifft, wollten wir wissen, wie sich die IBD auf die mütterlichen und fötalen Ergebnisse auswirkt.“
Das Forschungsteam untersuchte zwischen 2016 und 2018 mehr als 8 Millionen Schwangerschaften. Von diesen hatten 14.129 Mütter IBD. Die Ergebnisse zeigten, dass die schwangeren Frauen mit IBD eine höhere Inzidenz von Schwangerschaftsdiabetes, postpartalen Blutungen, hypertensiven Komplikationen, Frühgeburten, fetaler Wachstumsrestriktion und fetalem Tod hatten. Schwangere Frauen mit IBD hatten auch längere Krankenhausaufenthalte nach der Entbindung. Im Durchschnitt waren sie einen halben Tag länger im Krankenhaus und mussten mehr als 2.700 Dollar an medizinischen Kosten aufbringen.
„Auf der Grundlage unserer Ergebnisse schlagen wir vor, dass Frauen mit mittelschwerer bis schwerer IBD vor der Geburt beraten und aggressiv behandelt werden sollten, um eine Remission zu erreichen, bevor sie schwanger werden“, sagte Ghouri. „Unsere Studienergebnisse verdeutlichen, wie wichtig es ist, dass die IBD vor der Empfängnis optimal kontrolliert wird.“
Dieser Artikel beruht auf einer Pressemitteilung der University of Missouri-Columbia. Die Originalpublikation haben wir euch hier und im Text verlinkt.
Bildquelle: Ignacio Campo, unsplash.