Erkenntnis-Fortschritt in der Inkretinforschung
Das Glukagon-ähnliche Peptid-1 (GLP-1) und das glukoseabhängige insulinotrope Polypeptid (GIP) sind zwei Darmhormone, die sich einige Aufgaben teilen, jedoch auch unabhängig voneinander fungieren.1 Obwohl beide Darmhormone schon seit einiger Zeit in der Wissenschaft bekannt sind, finden aktuell große wissenschaftliche Fortschritte in der Inkretin-Forschung statt – gerade mit Blick auf GIP.
Was Prof. Juris Meier, Bochum, im Zuge der Inkretin-Forschung überrascht hat? Das erzählt er im Kurzvideo:
Inkretin-Hormone: Vielfältige Funktionen im Stoffwechsel
Gemeinsam mit GLP-1 regt GIP die glukoseabhängige Insulinsekretion aus den Betazellen der Bauchspeicheldrüse an – ein entscheidender Faktor bei der Kontrolle der postprandialen Blutzuckerwerte. Der durch die körpereigenen Darmhormone GIP und GLP-1 gesteuerte Inkretin-Effekt ermöglicht eine starke postprandiale glykämische Kontrolle und besitzt darüber hinaus weitere metabolische Funktionen.2
Weitere wissenswerte Informationen rund um die Darmhormone und den Inkretin-Effekt verrät Prof. Thomas Forst, Mainz, im Interview:
Sind weitere Effekte von GIP möglich?
Präklinische Studiendaten zeigen zudem, dass GIP neben der postprandialen Freisetzung von Insulin aus den Betazellen auch an weiteren Prozessen, wie der Kontrolle des Fettstoffwechsels oder der Beeinflussung der Nahrungsaufnahme, beteiligt sein könnte.3
Hier erfahren Sie mehr über die weiteren möglichen Effekte von GIP:
GIP und GLP-1: Ähnlichkeiten und Unterschiede auf einen Blick
Sie möchten die wesentlichen Punkte von GIP und GLP-1 zum Vergleichen immer parat haben? Diese Abbildung bringt die Aspekte auf den Punkt:
Schematische Darstellung der möglichen pleiotropen Wirkungen von GIP und GLP-1.4
GIP im Interview
Nach den interessanten Expertenmeinungen von Prof. Juris Meier, Bochum, und Prof. Thomas Forst, Mainz, möchte das Hormon nun selbst zu Wort kommen.
Ja, Sie haben richtig gelesen – ein Interview mit einem Hormon, das GIPt‘s hier!
Quellen
1. Nauck MA, Meier JJ. GIP and GLP-1: stepsiblings rather than monozygotic twins within the incretin family. Diabetes. 2019;68(5):897-900. doi:10.2337/dbi19-000.
2. Nauck MA, Meier JJ. Lancet Diabetes Endocrinol. 2016;4(6):525-536. doi:10.1016/S2213-8587(15)00482-9.
3. Samms RJ, et al. How May GIP Enhance the Therapeutic Efficacy of GLP-1? Trends Endocrinol Metab. 2020;31(6):410-21.
4. Nauck et al. Diabetes Obes Metab. 2021 Sep;23 Suppl 3:5-29. doi: 10.1111/dom.14496. as reference
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Bildquelle: @Lilly