Es ist das Ziel vieler Menschen, die ihre tägliche Schrittzahl erfassen: 10.000 Schritte. Eine aktuelle Arbeit bestätigt, wie viele Vorteile das Gehen für die Gesundheit hat. Doch es kommt nicht allein auf die Menge an.
Eine Gruppe von Forschern konnte erneut bestätigen, dass tägliches Gehen das Risiko für Erkrankungen wie Demenz, Herzkrankheiten oder Krebs senkt, wenn etwa 10.000 Schritte pro Tag erreicht werden. Es gab aber noch einen weiteren wichtigen Faktor: Ein schnelleres Schritttempo, wie z. B. beim „Powerwalken“, brachte zusätzliche Vorteile. Es ist die größte Studie, in der die Schrittzahl und ihr Zusammenhang mit gesundheitlichen Folgen objektiv erfasst wurde.
„Die Botschaft, die wir hier mitnehmen, ist, dass die Menschen nicht nur 10.000 Schritte pro Tag anstreben sollten, sondern auch schneller gehen sollten, um ihre Gesundheit zu schützen“, sagt Dr. Matthew Ahmadi, Mitautor der Studie und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Charles Perkins Centre der Universität Sydney und der Fakultät für Medizin und Gesundheit.
„Unsere Studie zeigt auch, dass bei weniger aktiven Menschen bereits 3.800 Schritte pro Tag das Demenzrisiko um 25 Prozent senken können“, sagt Prof. Borja del Pozo Cruz von der Universität von Süddänemark, Mitautor der Studie und leitender Gesundheitsforscher an der Universität von Cadiz. Die Studienergebnisse wurden in JAMA Internal Medicine und JAMA Neurology veröffentlicht.
Die wichtigsten Feststellungen der Forscher:
„Die Schrittzahl ist leicht zu verstehen und wird von der Öffentlichkeit dank der wachsenden Beliebtheit von Fitness-Trackern und Apps häufig schon verwendet, um das Aktivitätsniveau zu verfolgen. Aber nur selten denken die Menschen über das Tempo beim Gehen nach“, sagt Hauptautor Emmanuel Stamatakis, Professor und Forscher für körperliche Aktivität, Lebensstil und Bevölkerungsgesundheit an der Universität von Sydney. „Die Ergebnisse dieser Studien könnten die ersten formalen Richtlinien für körperliche Aktivität auf der Grundlage von Schritten liefern und dazu beitragen, wirksame öffentliche Gesundheitsprogramme zur Prävention chronischer Krankheiten zu entwickeln.“
Die Studie stützte sich auf Daten der UK Biobank, um die Schrittzählungen von 78.500 britischen Erwachsenen im Alter von 40 bis 79 Jahren mit dem Gesundheitszustand 7 Jahre später zu verknüpfen. Die Teilnehmer trugen einen Beschleunigungsmesser am Handgelenk, um die körperliche Aktivität über einen Zeitraum von 7 Tagen zu messen (mindestens 3 Tage, einschließlich eines Wochenendtages und Überwachung während der Schlafphasen).
Mit Einverständnis wurden diese Informationen mit den Gesundheitsdaten der Teilnehmer aus verschiedenen Datenquellen und Registern verknüpft, darunter stationäre Krankenhausdaten, Daten der Primärversorgung sowie Krebs- und Sterberegister. Nur diejenigen, die zu Beginn der Studie frei von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs oder Demenz und in den ersten beiden Jahren der Studie frei von Krankheiten waren, wurden in die endgültige Bewertung einbezogen. Statistische Anpassungen wurden auch für Störfaktoren vorgenommen, wie die Tatsache, dass Menschen, die mehr Schritte machen, im Allgemeinen schneller gehen.
Die Forscher merken an, dass es sich bei den Studien um Beobachtungsstudien handelt, weisen jedoch auf die starken und konsistenten Assoziationen hin, die in beiden Studien auf Bevölkerungsebene festgestellt wurden. „Die Größe und der Umfang dieser Studien, bei denen am Handgelenk getragene Tracker zum Einsatz kamen, sind die bisher solidesten Belege dafür, dass etwa 10.000 Schritte pro Tag der Sweet Spot für gesundheitliche Vorteile sind und schnelleres Gehen mit zusätzlichen Vorteilen verbunden ist“, so Dr. Matthew Ahmadi.
Dieser Beitrag basiert auf einer Pressemitteilung der Universität Sydney. Die Publikationen findet ihr hier und hier.
Bildquelle: Marten Bjork, Unsplash