Die Acne inversa oder auch Hidradenitis suppurativa ist eine chronisch rezidivierende, entzündliche Erkrankung der Haut, von der vor allem jüngere Erwachsene betroffen sind. Insgesamt trifft dies auf ca. 1 % der deutschen Bevölkerung zu. Die charakteristischen Entzündungen des Follikelepithels der Talgdrüsen und Terminalhaarfollikel sind nicht nur schmerzhaft, sondern führen darüber hinaus zu einer starken Beeinträchtigung des psychischen Wohlbefindens und der Lebensqualität. Gerade die möglichen Absonderungen von Eiter und übelriechendem Wundsekret aus Abszessen und Fisteln belasten die Betroffenen oft schwer und sorgen für einen Rückzug aus dem sozialen Umfeld.
In unserem Fallbericht möchten wir Ihnen den Leidensweg und die erfolgreiche Wundheilung einer 43-jährigen Patientin nach der Exzision des betroffenen Gewebes durch einen chirurgischen Eingriff vorstellen.
Der ambulant arbeitende Pflegedienst wurde für den Verbandwechsel hinzugezogen. Der Wundexperte stellte eine unzureichende Wundversorgung fest, die nicht dem Standard entsprach. Zusätzlich belastend für die Patientin war der häufige Toilettengang aufgrund ihrer Diabetes-insipidus-Erkrankung (Hormonmangelerkrankung, die durch eine extrem hohe Harnausscheidung charakterisiert ist), wodurch der Zellstoff jedes Mal nass wurde. Insgesamt klagte sie über große Wundschmerzen und war nervlich sehr angeschlagen.
Der TherapieverlaufDie Abb. 1 und 2 zeigen die Wunden rechts und links am 21.02.2020. Nach Rücksprache mit der Hausärztin wurde ab diesem Zeitpunkt HydroClean® cavity 4 x 8 cm und darüber Zetuvit® Plus Silicone Border angewendet.
Die Verbandwechsel erfolgten täglich. Bereits nach dem ersten Tag war die Patientin überglücklich, da sie nun ohne Probleme zur Toilette gehen konnte und den Verband abtupfen konnte, wenn er außen mit Urin benetzt wurde (Abb. 3).
Die Abbildungen 4 und 5 vom 26.02.2020 zeigen, wie HydroClean® cavity als Primärverband und Zetuvit® Plus Silicone Border als Sekundärverband angelegt wurde. Der Zellstoffstreifen in der Mitte schützte den Intimbereich beim Fotografieren.
In den Abbildungen 6, 7 und 8 vom 20.03.2020 sind die Heilungsfortschritte deutlich zu erkennen. Abbildung 9 zeigt die Abheilung der Wunden vom 10.04.2020.
Anhand dieses Fallbeispiels zeigt sich, wie wichtig eine feuchte Wundbehandlung für die Heilungschancen einer solchen großflächigen Wunde ist. Die feuchte Wundbehandlung fördert den Aufbau von Granulationsgewebe und durch hydroaktive Wundauflagen kann ein Verkleben der Wunde vermieden werden. Zusammen gewährleistet dies einen atraumatischen Verbandwechsel, wodurch erneute Gewebeschädigungen vermieden werden können. Möchten Sie noch mehr über die Acne inversa erfahren? Dieser Artikel beleuchtet die Hintergründe der Erkrankung.
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