Habt ihr auch in der Praxis am laufenden Band mit Engpässen und Lieferproblemen von Arzneimitteln zu tun? Dann seid ihr nicht allein. Eine Umfrage zeigt: Auch in anderen Ländern Europas gibt es zunehmend Probleme.
Engpässe bei Human- und Tierarzneimitteln sind in der Europäischen Union (EU) kein neues Phänomen, aber ihre exponentielle Zunahme in den letzten Jahren ist auffällig. Um herauszufinden, wie die Situation in der tierärztlichen Praxis ist, hat der Europäische Tierärzteverband (FVE) zusammen mit der Vereinigung Europäischer Tierärzte (UEVP) Ende September eine Umfrage gestartet.
Es nahmen 22 nationale Tierärzteverbände/-kammern aus 17 europäischen Ländern (Luxemburg, Kroatien, Schweden, Litauen, Vereinigtes Königreich, Deutschland, Dänemark, Island, Italien, Niederlande, Griechenland, Finnland, Slowenien, Zypern, Lettland, Schweiz und Rumänien) teil. Auch die beiden europäischen Berufsverbände Federation of European Equine Veterinary Associations (FEEVA) und die Poultry Veterinary Study Group (PVSG) haben die Umfrage beantwortet.
Die wichtigsten Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass
Ursachen und SchlussfolgerungenAls die vier Hauptgründe für Arzneimittelengpässe haben sich wirtschaftliche Probleme, Herstellungs- und Qualitätsprobleme, regulatorische Probleme und Probleme in der Lieferkette herauskristallisiert. Festgestellt werden konnte auch, dass es derzeit keinen guten Informationsfluss über laufende oder zu erwartende Engpässe bei Tierarzneimitteln sowie deren Dauer und Ausmaß in der EU gibt.
Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) und die Leiter der Arzneimittelbehörden in der EU versuchen, die Probleme anzugehen und die Kommunikation verbessern. Dennoch müssen die zuständigen Behörden die Entwicklung eines Informationsmechanismus beschleunigen, um Engpässe zu erkennen und als zentrale Anlaufstelle für die einfache Benachrichtigung der Praktiker über diese Engpässe, ihre Dauer und ihr Ausmaß zu fungieren. Die FVE verfolgt die Situation aufmerksam und sensibilisiert die Regulierungsbehörden und relevanten Interessengruppen.
Die kompletten Ergebnisse der FVE-Umfrage zu Tierarzneimittelengpässen findet ihr hier.
Der Beitrag basiert auf einer Pressemitteilung des bpt.
Bildquelle: Luku Muffin, unsplash