Klarspüler im Darm, pathogene Pilze im Siphon und eine Pille gegen die Schlafkrankheit. Lest hier unsere News für Nerds der Woche.
Zürcher Forschern zufolge können winzige Klarspülerreste, die an Geschirr aus gewerblich genutzten Spülmaschinen klebenbleiben, im Darm erheblichen Schaden anrichten. Zumindest Därme im Mini-Format, sogenannte Organoide, konnten den Spülmaschinen-Chemikalien in ihren Experimenten nicht standhalten: In einer hohen Dosis führte der Klarspüler zum Tod der Darmepithelzellen, bei niedrigeren Dosen wurde die Epithelbarriere durchlässiger. Zudem beobachteten die Forscher die Aktivierung mehrerer Gene und die Produktion von Signalstoffen, die Entzündungsreaktionen auslösen können.
Die Wissenschaftler nehmen an, dass defekte epitheliale Barrieren bei der Entstehung von zahlreichen chronischen Krankheiten eine Rolle spielen. Für die Reaktion war vorallem einer der Inhaltsstoffe des Klarspülers verantwortlich, nämlich Alkoholethoxylat. Dass davon überhaupt etwas am Geschirr verbleibt, liegt daran, dass gewerbliche Spülmaschinen einen Trockengang unter der Zugabe von Klarspüler einlegen – ohne einen letzten Spülgang. Es soll ja schließlich blitzschnell gehen. Bei heimischen Spülmaschinen sieht es zum Glück anders aus: Hier werde der Klarspüler zu stark verdünnt, um dem Darm später in Form von Resten gefährlich zu werden, so die Forscher. Gerade vor den Festtagen mit Familienessen und Schlemmerei eine beruhigende Aussicht.
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Forscher der Universität Reading haben einen Blick in die Abflussrohre ihres Campus gewagt – und Erstaunliches zutage gefördert. In den 250 untersuchten Siphons auf dem Campus der Universität tummelten sich zahlreiche Kleinstlebewesen, erstaunliche 375 verschiedene Pilzgattungen konnten die Wissenschaftler insgesamt ausmachen. Obwohl sich die Abflussrohre an verschiedenen Orten, wie Küchen oder Waschräumen, befanden, wiesen die Forscher nahezu überall die gleichen Lebensgemeinschaften nach. Am häufigsten fanden sie im Biofilm der Rohre Hefen aus der Gattung Exophiala. Sie können vor allem bei immungeschwächten Menschen Erkrankungen auslösen. Laut der Forscher unterstreiche ihre Studie – übrigens die erste ihrer Art – die Bedeutung von Waschbecken in öffentlichen Gebäuden als Reservoir möglicher pathogener Pilze.
Du willst mehr über die Siphon-Pilze wissen? Dann wirf hier einen Blick in die Studie.
Ein neues Medikament, mit dem die afrikanische Trypanosomiasis mit nur einer Dosis behandelt werden kann, hat sich in einer klinischen Studie als vielversprechend erwiesen. Die seltene, auch als Schlafkrankheit bekannte Erkrankung wird durch den Parasiten Trypanosoma brucei gambiense verursacht, der von der Tsetsefliege übertragen wird. Unbehandelt ist sie tödlich und die Therapie kompliziert. Das neue Medikament namens Acoziborol konnte jetzt in einer Studie 95 % der 208 Patienten mit nur einer Dosis heilen – selbst wenn sie sich im Spätstadium der Krankheit befanden. Die Forscher führen nun eine placebokontrollierte Studie mit 900 Teilnehmern durch, um weitere Sicherheitsdaten zu sammeln.
Hier findest du die Studie.
Bildquelle: Globelet Reusable, Unsplash