Kupfer- und Hormonspiralen sind beliebte Verhütungsmittel. Doch welche kommt in puncto Nebenwirkungen besser bei Nutzerinnen an? Wissenschaftler haben das jetzt untersucht.
Im Auftrag des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) untersucht ein interdisziplinäres Team von Wissenschaftlern derzeit die Vor- und Nachteile von Kupferspiralen und Hormonspiralen zur Verhütung ungewollter Schwangerschaften. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie Frauen die unterschiedlichen Begleit- und Nebenwirkungen der Kupfer- und Hormonspiralen erleben und bewerten.
Vorläufiges Ergebnis: Hormon- und Kupferspirale sind beide sehr sichere und lange wirksame Verhütungsmethoden. Nur geringfügige Unterschiede zeigen sich bei der Wirksamkeit (zum Vorteil der Hormonspirale), bei Begleit- und Nebenwirkungen wie z. B. häufigeres Ausbleiben der Regelblutung sowie bei den Kosten (zum Vorteil der Kupferspirale).
Beide Verhütungsmethoden verhüten mit hoher Wirksamkeit, allerdings verhindert die Hormonspirale das Einnisten des Eis noch etwas besser. Deren Hormonwirkung geht jedoch öfter mit Kopfschmerzen und Stimmungsschwankungen einher. In Bezug auf Unterleibsschmerzen und die gesundheitsbezogene Lebensqualität zeigen sich keine bedeutsamen Unterschiede beim Vergleich der beiden Spiralen. Bei Hormonspiralen kommt es häufiger zum Abschwächen oder Ausbleiben der Regelblutung, bei Kupferspiralen dagegen öfter zu stärkeren und häufigeren Blutungen. Kupferspiralen werden etwas seltener vorzeitig entnommen als Hormonspiralen.
Ob sich eine Frau für eine Hormon- oder Kupferspirale entscheidet, ist abhängig von ihren individuellen Abwägungen der Vor- und Nachteile. Insbesondere die jeweilige Wirkung der Spiralen auf die Monatsblutung bewerten Frauen sehr unterschiedlich: Manche nehmen das Abschwächen oder das Ausbleiben der Blutung positiv wahr, während andere dies als beängstigend und unnatürlich erleben. Deshalb ist die umfassende, ausgewogene und verständliche Information im Gespräch mit dem Arzt wichtig, damit die Frau die für sie passende Verhütungsmethode wählen kann.
Zu dem nun vorliegenden vorläufigen Bericht können alle interessierten Personen, Institutionen und Fachgesellschaften bis zum 11.01.2023 Stellungnahmen abgeben.
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Hier findet ihr die Originalpublikation und weitere Informationen.
Bildquelle: Reproductive Health Supplies Coalition, unsplash