Walnüsse sehen nicht nur aus wie kleine Gehirne – womöglich sind sie auch gut fürs menschliche Gehirn, wie eine Studie nun vermuten lässt. Studenten, die regelmäßig Nüsse futtern, könnten demnach besser vor Prüfungsstress gewappnet sein.
Gestresste Medizinstudenten sollten überlegen, ob sie nicht in den Wochen vor ihrer nächsten Prüfung Walnüsse in ihren Speiseplan aufnehmen möchten. Eine aktuelle klinische Studie gibt Hinweise darauf, dass sich der Verzehr von Walnüssen möglicherweise positiv auf die selbst angegebene psychische und allgemeine Gesundheit von studentischen Probanden auswirken könnte.
Die Studie der University of South Australia, die in der Fachzeitschrift Nutrients veröffentlicht wurde, deutet weiterhin darauf hin, dass Walnüsse den Auswirkungen von akademischem Stress auf die Darmmikrobiota entgegenwirken können, insbesondere bei Frauen.
Die leitenden Forscher, Doktorand Mauritz Herselman und außerordentliche Professorin Larisa Bobrovskaya, sagen, dass die Ergebnisse sich zu einer wachsenden Zahl von Hinweisen gesellen, die Walnüsse mit einer verbesserten Hirn- und Darmgesundheit in Verbindung bringen. „Während ihres Studiums erleben Studenten akademischen Stress, der sich negativ auf ihre psychische Gesundheit auswirkt, und sie sind während der Prüfungszeit besonders anfällig“, so Herselman.
Achtzig Studenten, aufgeteilt in Behandlungs- und Kontrollgruppen, wurden in drei Intervallen klinisch untersucht: zu Beginn eines 13-wöchigen Universitätssemesters, während der Prüfungszeit und zwei Wochen nach der Prüfungszeit. Die Teilnehmer der Behandlungsgruppe erhielten in diesen drei Zeiträumen 16 Wochen lang täglich Walnüsse zum Verzehr.
„Wir fanden heraus, dass diejenigen, die täglich etwa eine halbe Tasse Walnüsse verzehrten, Verbesserungen bei selbstberichteten Indikatoren für die psychische Gesundheit zeigten. Walnusskonsumenten wiesen auch längerfristig bessere Stoffwechsel-Biomarker und eine insgesamt bessere Schlafqualität auf.“
Die Studenten der Kontrollgruppe berichteten im Vorfeld von Prüfungen über erhöhte Stress- und Depressionswerte, während dies bei den Studenten der Behandlungsgruppe nicht der Fall war. Die Walnusskonsumenten berichteten auch über einen signifikanten Rückgang der mit Depressionen verbundenen Gefühle zwischen dem ersten und dem letzten Besuch im Vergleich zur Kontrollgruppe.
Frühere Forschungen haben gezeigt, dass Walnüsse reich an verschiedenen Inhaltsstoffen wie Omega-3-Fettsäuren, Antioxidantien sowie Melatonin, Polyphenolen, Folsäure und Vitamin E sind, die sich auf die Gesundheit von Gehirn und Darm positiv auswirken können.
„Die WHO hat vor kurzem festgestellt, dass mindestens 75 % der psychischen Störungen Menschen unter 24 Jahren betreffen, was Studenten im Grundstudium besonders anfällig für psychische Probleme macht“, so Herselman. Bobrovskaya ergänzt, dass psychische Störungen bei Universitätsstudenten weit verbreitet sind und sich negativ auf die akademischen Leistungen und die langfristige körperliche Gesundheit auswirken können. Der Verzehr von Walnüssen könne in stressigen Zeiten die psychische Gesundheit und das allgemeine Wohlbefinden von Universitätsstudenten verbessern.
Die Aussagekraft der Studie ist offensichtlich deutlich limitiert. Einerseits ist die grundsätzlich geringe Kohortengröße zu nennen. Bobrovskaya selbst verweist auf den geringen Männeranteil in der Studienpopulation, der die Untersuchung geschlechtsspezifischer Effekte erschwert. Weiter sagt sie: „Es ist auch möglich, dass ein Placebo-Effekt eine Rolle gespielt hat, da es sich nicht um eine Blindstudie handelte."
Bei der Einschätzung der Studie sollte zum Schluss auch nicht vergessen werden, dass sie vom Industrieverband California Walnut Commission mitfinanziert wurde.Dieser Artikel beruht auf einer Pressemitteilung der University of South Australia. Die Originalpublikation haben wir euch hier und im Text verlinkt.
Bildquelle: engin akyurt, unsplash.