Bei der systematischen Prostatabiopsie werden bis zu 20 Stanzproben nach einem festen Schema entnommen. Könnte eine gezieltere MRT-gestütze Methode Vorteile bringen? Das untersuchte ein Forscherteam aus Schweden.
Das Prostatakarzinom ist der häufigste maligne Tumor beim Mann. Es macht in Deutschland etwa 22,7 % aller Krebserkrankungen aus, das durchschnittliche Erkrankungsalter liegt bei ca. 72 Jahren. Bei verdächtigem Tastbefund oder erhöhtem PSA-Wert dient die Prostatabiopsie den Ärzten zur histologischen Abklärung des Gewebes. Ein Forscherteam aus Schweden untersuchte jetzt welche Vorteile eine MRT-gesteuerte gezielte Biopsie gegenüber der etablierten systematischen Biopsie-Methode haben kann.
Bei der systematischen Prostatabiopsie werden, je nach Größe der Prostata, 12 bis 20 Prostatastanzen nach einem festen Schema gewonnen. Die histologische Untersuchung hilft dann beim Abklären eines Verdachts oder der Therapiekontrolle bei konservativ behandeltem Prostatakarzinom.
Die Autoren einer Studie, die im New England Journal of Medicine (NEJM) veröffentlich wurde, verglichen dieses Verfahren mit einem gezielten, MRT-gesteuerten Biopsie-Verfahren, bei dem nur im MRT auffällige Lokalisationen biopsiert wurden. Ihr Ergebnis: „Beim Screening von Personen mit erhöhtem PSA-Wert reduzierte der Verzicht auf eine systematische Biopsie zugunsten einer MRT-gesteuerten gezielten Biopsie das Risiko von Überdiagnosen um die Hälfte.“ Der Nachteil: Tumoren mit mittlerem Risiko wurden jedoch bei einem kleinen Teil der Patienten erst verzögert detektiert.
Zur Publikation kommt ihr hier.
Bildquelle: Vitolda Klein, unsplash