Acitretin wird zur Behandlung von Schuppenflechte eingesetzt. Eine Nebenwirkung der Therapie ist die Hyperlipidämie. Forscher haben nun den Einfluss des Medikaments genauer untersucht.
„Acitretin ist ein Wirkstoff zur Behandlung von schweren Verhornungsstörungen der Haut, wie z. B. Schuppenflechte. Die Wirkungsweise ist jedoch noch nicht vollständig geklärt. Im Gegensatz zu den meisten Wirkstoffen, die in der Therapie von Schuppenflechte eingesetzt werden, unterdrückt Acitretin aber nicht das körpereigene Abwehrsystem, sodass es auch bei immungeschwächten oder anfälligen Patienten verschrieben werden kann. Die Verwendung bei Kindern und Jugendlichen ist hingegen aufgrund fehlender klinischer Studien noch nicht zugelassen worden“, erklärt Prof. Marcus Grimm, Studiengangsleiter für Ernährungstherapie und -beratung der SRH Hochschule für Gesundheit.
Eine Nebenwirkung der Therapie ist die Hyperlipidämie. Vor allem für die Entwicklung des menschlichen Gehirns bis zum jungen Erwachsenenalter kann eine Dysbalance der Lipide schädlich sein. In einer neuen Studie mit Kollegen der Universität des Saarlandes und der Johannes Gutenberg-Universität Mainz haben die Forscher nun den Einfluss von Acitretin auf die Lipidzusammensetzung des Gehirns bei jungen Mäusen untersucht.
Zum Vergleich und zur Bewertung der systemischen Wirkung der Behandlung wurden die Leberlipide analog untersucht. Wie erwartet, stiegen die Triglyceride sowohl in der Leber, aber auch im Gehirn an; ebenfalls wurde ein tendenzieller Anstieg des Cholesterins beobachtet. Die Veränderung einzelner Lipid-Spezies und deren Rolle bei der Entwicklung und Reifung des Gehirns sollte bei der Verabreichung von Acitretin demnach berücksichtigt werden.
Dieser Artikel basiert auf einer Pressemitteilung der SRH Hochschule für Gesundheit. Die Originalpublikation findet ihr hier und im Text.
Bildquelle: Sharon Pittaway, unsplash