Leiden Menschen unter Arthrose, ist der Einsatz einer Gelenkprothese als letzte Maßnahme oft unumgänglich. Eine Studie zeigt jetzt einen möglichen therapeutischen Effekt des Antidiabetikums Metformin.
Arthrose ist eine häufige chronische Erkrankung, die in der Regel Gelenkschmerzen verursacht und so schwerwiegend sein kann, dass ein Knie- oder Hüftgelenkersatz erforderlich wird. In den USA wird die Zahl der Knie- und Hüftgelenk-OPs bis zum Jahr 2030 auf 572.000 pro Jahr geschätzt. Derzeit sind keine Medikamente bekannt, die Arthrose verhindern oder rückgängig machen können.
Ein Forscherteam aus China, Taiwan und Australien wollte herausfinden, ob die Einnahme von Metformin mit einem geringeren Risiko, Knie- (Total Knee Replacement, TKR) oder Hüftprothesen (Total Hip Replacement, THR) zu benötigen verbunden ist. Sie analysierten die Daten von 69.706 Studienteilnehmern, bei denen zwischen 2000 und 2012 in Taiwan ein Typ-2-Diabetes diagnostiziert wurde und verglichen das Risiko für TKR und/oder THR zwischen Personen, die das Antidiabetikum Metformin einnahmen, und denen, die kein Metformin einnahmen. Das Durchschnittsalter lag bei 63 Jahren, und die Hälfte der Teilnehmer waren Frauen. Etwa 90 % der Gelenkersatzoperationen waren auf Arthrose zurückzuführen.
„Wir fanden heraus, dass die Einnahme von Metformin bei Patienten mit Typ-2-Diabetes mit einem signifikant verringerten Risiko für Gelenkersatz verbunden war, was auf eine mögliche therapeutische Wirkung von Metformin bei Patienten mit Arthrose hindeutet“, schreibt Dr. Changhai Ding vom Klinischen Forschungszentrum der Southern Medical University Guangzhou, China. Die Autoren fordern randomisierte kontrollierte Studien, um festzustellen, ob die Einnahme von Metformin bei Patienten mit Arthrose wirklich wirksam ist.
Der Beitrag basiert auf einer Pressemitteilung des Canadian Medical Association Journal. Die Originalpublikation findet ihr hier und im Text verlinkt.
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