Patienten mit chronisch entzündlichen rheumatischen Erkrankungen leiden unter dauerhaften Schmerzen. Es kann auch zur Depression kommen. Jetzt wurde nachgewiesen: Ein Hund hilft.
Eine aktuelle Studie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) zu Gelenkrheuma bei Menschen mit Hund oder Katze belegt den positiven Einfluss der Tiere auf die Lebensqualität. Zu ihrem Befinden wurden hierfür 150 Betroffene aus der rheumatologischen Ambulanz der Klinik mit Arthritis (RA), Psoriasis-Arthritis (PsA) und Spondyloarthritiden (SpA) befragt. Ein Haustier hielten 38 Prozent von ihnen, mehrheitlich Hunde. 64 Prozent der Befragten und 75 Prozent der Katzen- bzw. 60 Prozent der Hundehalter waren weiblich.
80 Prozent der Betroffenen gaben einen positiven Einfluss des Haustieres auf ihr Allgemeinbefinden an, wobei Hunde einen deutlich größeren Einfluss darauf hatten als Katzen. Frauen mit Hund betonten, dass sich ihre Lebensqualität deutlich verbessert habe. Auch eine leichte Depression und Schmerzen konnten mit Hunden im Haushalt viel besser bewältigt werden.
„Mit unseren Daten haben wir den positiven Einfluss von Hunden auf die Depression und die Lebensqualität bei Patienten mit entzündlich-rheumatischen Gelenkerkrankungen nachgewiesen. Ob dieser Effekt jedoch allein auf die vermehrte Bewegung durch die Hundehaltung oder auch aus einer emotionalen Zuwendung zum Haustier resultiert, lässt sich aus den vorliegenden Daten nicht erkennen“, resümiert Studienleiterin Stefanie Hirsch.
Die Erkenntnis, dass Bewegung für Betroffene mit chronisch-entzündlichen Gelenkerkrankungen von Vorteil ist, unterstreicht auch die European Alliance Of Assosiations For Rheumatology (EULAR). In ihren aktuellen Empfehlungen sprechen sich die Experten klar für möglichst regelmäßige Bewegung aus, vom Gerätetraining bis hin zu Aerobic und Kardio-Gymnastik in moderater Intensität.
In diversen Untersuchungen hat sich herausgestellt, dass sich Rheumakranke, die rund 150 Minuten pro Woche allein oder in Gruppen trainieren, wesentlich besser fühlen. Ihre Schmerzen, Müdigkeit und Depression verringerten sich, Beweglichkeit und Lebensqualität verbesserten sich deutlich. Wer sich zusätzlich noch gesund ernährt, nur moderat Alkohol und Tabak konsumiert, sein Gewicht reduziert und kontrolliert, profitiere noch stärker hinsichtlich geminderter Beschwerden. Auch die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) betont angesichts der Studiendaten die Bedeutung von Bewegung bei rheumatischen Erkrankungen.
Der Beitrag beruht auf einer Pressemitteilung der Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie. Die Originalpublikation findet ihr hier und im Text hinterlegt.
Bildquelle: Tamara Bellis, unsplash