Der Zukunftskongress Beruf und Familie stieß auf dem Deutschen Zahnärztetag 2014 auf großes Interesse. Die Bundeszahnärztekammer und die Zahnärztekammern der Länder bieten Zahnärzten Angebote und Hilfestellungen zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Zwei Drittel aller Studierenden in den zahnmedizinischen Studiengängen sind weiblich, Tendenz steigend. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie wird auch für junge Zahnärzte immer wichtiger. Ob Angehörigenpflege oder Kinderbetreuung – auch männliche Zahnmediziner übernehmen selbstverständlich familiäre Aufgaben. Wie sich diese Balance erreichen lässt und welche Hürden es zu überwinden gilt, wurde bei dem ersten „Zukunftskongress Beruf und Familie“ am 08. November auf dem Deutschen Zahnärztetag 2014 diskutiert. Der Einladung von Bundeszahnärztekammer (BZÄK) und Dentista e.V. nach Frankfurt am Main folgten mehr als 80 Zahnärzte aller Altersgruppen, die Tipps zu fachlichen und familienbezogenen Themen erhielten. Dass die Bundeszahnärztekammer mit ihrer Politik und einem solchen Angebot auf dem richtigen Weg ist, wie es BZÄK-Vizepräsident Prof. Dr. Dietmar Oesterreich formulierte, bestätigte die Veranstaltung: Der Vortragssaal war überfüllt, das Interesse enorm und der Wunsch nach Weiterführung offenkundig.
„Angehende Zahnärztinnen und Zahnärzte legen heutzutage großen Wert auf ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Arbeits- und Familienleben. Damit setzen sich die Bundeszahnärztekammer und die (Landes-) Zahnärztekammern auseinander und stellen Angebote und Hilfestellungen bereit“, so Oesterreich. Unter anderem hat die BZÄK bereits im Jahr 2011 dazu ein Memorandum als Grundlage der Aktivitäten herausgegeben. Das Thema Familie und die Möglichkeit der Berufsausübung als Angestellte oder Niedergelassene spielten bei den jungen Zahnärzten eine größere Rolle als früher, bestätigte Dr. Susanne Fath, Präsidentin von Dentista e.V., in der Einführung. Nicht zuletzt die jungen Zahnärztinnen, die schon rein statistisch die Zukunft der Zahnmedizin seien, müssten auch politisch Verantwortung für die Rahmenbedingungen übernehmen und „für unseren wunderbaren Beruf sorgen“. Besonders in Praxen, in denen mehrere Ärzte behandeln, sollten unterschiedliche Auffassungen darüber, was unter Work-Life-Balance zu verstehen sei, offen diskutiert werden. Steht die Verwirklichung in der Praxis bei einem Partner im Zentrum seines Seins, sind Zerwürfnisse mit anders denkenden Kollegen innerhalb der Praxis vorprogrammiert. Dabei eignen sich Gemeinschaftspraxen grundsätzlich sehr gut dazu, Patienten im Schichtdienst zu versorgen.
Für die zukünftige Patientenversorgung ist es von Bedeutung, dass Zahnmediziner praktikable Arbeitsmodelle nutzen können. „Dazu bot der Zukunftskongress eine breite Themenpalette an; von Praxisgründung über Finanzierung, Patientennähe, Vereinbarkeit von Schwangerschaft und (eigener) Praxis oder Generationenwechsel in Praxen, bis zu Wegen zu einer guten Work-Life-Balance“, so Zahnärztin Sabine Steding, Vorsitzende des Ausschusses Beruf, Familie und Praxismanagement der BZÄK.