Für die richtige Behandlung eines Hämorrhoidalleidens ist die Klassifikation entscheidend. Heute werden Hämorrhoiden meist in 4 Stadien entsprechend Ihrer Größenzunahme und nach dem Ausmaß des Prolapses in den Analkanal bzw. vor den After eingeteilt.1 Dabei ist die Klassifikation nach Goligher die gebräuchlichste, obwohl diese sowohl die Symptomlast als auch eine Rezidivdefinition nicht berücksichtigt.1 Andere Klassifikationen nach Kategorien wie Histologie, Symptomatik oder der anatomischen Lage bestehen, fanden bisher jedoch keine Verbreitung.1
Im Stadium I können die Hämorrhoiden als solitäre einzelne oder multiple Knoten bzw. Polster auftreten. Diese sind allerdings nur proktoskopisch zu erkennen und sind nicht prolabiert.1
Stadium II zeichnet sich durch einen Prolaps bei der Defäkation oder bei der Untersuchung durch Pressen-Lassen aus. Dieser retrahiert sich im Gegensatz zu weiter fortgeschrittenen Stadien jedoch spontan.1
Die prolabierenden Polster lassen sich dabei zwischen reinen Hämorrhoidalpolstern (ausschließlich von Rektummukosa und Übergangsepithel bedeckt) und gemischten Hämorrhoidalpolstern mit Anoderm unterscheiden. Wenn Anoderm bei prolabierenden Hämorrhoiden außerhalb des Analkanals sichtbar wird, spricht man von einem hämorrhoidalen Anodermprolaps oder Analprolaps.1
Stadium III unterscheidet sich von Stadium II dadurch, dass sich der Prolaps bei der Defäkation nicht mehr spontan retrahiert. Manuell (digitial) ist dieser jedoch reponibel.1
In Stadium IV ist der Prolaps permanent fixiert und lässt sich nicht mehr reponieren.1
Generell gilt jedoch, dass die Stadien-Übergänge fließend verlaufen. Darüber hinaus können auch gleichzeitig mehrere Lokalisationen unterschiedlicher Grade vorliegen.1 Welche Behandlungsoptionen Ihnen für unterschiedliche Stadien zur Verfügung stehen, finden Sie kurz und übersichtlich noch einmal hier.