Bisher fehlten eindeutige Empfehlungen zur Therapie beim Plattenepithelkarzinom. Mit der neuen S3-Leitline ändert sich das nun.
Die S3-Leitlinie zur Aktinischen Keratose und dem Plattenepithelkarzinom (PEK) der Haut wurde überarbeitet. In der aktualisierten Ausgabe gibt es nun ein Kapitel zu Morbus Bowen sowie Empfehlungen zur Therapie der Cheilitis actinica.
Plattenepithelkarzinome werden hauptsächlich chirurgisch behandelt. Bislang gab es aber noch kein einheitliches Vorgehen für den Ablauf der Behandlung und die nachfolgenden Untersuchungen. Die überarbeitete Leitlinie gibt Ärzten jetzt einen Behandlungsalgorithmus an die Hand, der je nach Einstufung des PEK unterschiedliche Vorgehensweisen empfiehlt.
In der Leitlinie findet sich jetzt auch eine aktualisierte Empfehlung zur Systemtherapie beim PEK. Bei metastasierten Tumoren oder einem lokal weit fortgeschrittenem Tumor kann ein interdisziplinäres Tumorboard darüber entscheiden, ob die Indikation zur Systemtherapie besteht. Wenn die Indikation bestätigt wird, empfiehlt die Leitlinie zunächst die Immuntherapie mit einem PD1-Inhibitor.
Morbus Bowen ist eine Vorstufe des Plattenepithelkarzinoms, die deutlich seltener auftritt als die aktinische Keratose. Die Hautveränderungen im Rahmen eines Morbus Bowen ähneln denen der Psoriasis und des nummulärem Ekzems: makroskopisch sieht man scharf begrenzte, grotesk geformte, erythemato-squamöse und teilweise auch keratotische Veränderungen. In der Leitlinie geben die Autoren nun erstmals Empfehlungen und ordnen die Verfahren nach unterschiedlichen Gesichtspunkten wie Wirksamkeit und Nebenwirkungsprofil ein.
Ebenfalls neu in der Leitlinie sind Empfehlungen zur Behandlung der Cheilitis actinica. So bezeichnet man eine durch UV-Licht provozierte Entzündung der Lippenoberfläche, die auch häufig bei Rauchern vorkommt. Die Cheilitis actinica ist eine Variante der aktinischen Keratose im Bereich des Lippenrots.
Zu Kurz- und Langversion der aktualisierten S3-Leitlinie geht's hier entlang.
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