Ein Dauerbrenner- Thema: Was macht man mit der Schilddrüse ab 65?
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Aline Steinhäuser
Account- und Channel Managerin
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Referenzbereiche & Lebensalter
Schilddrüsentherapie ab 65: Welcher TSH-Wert ist normal?
Ein Patient (73 J.), TSH: 7,1 mU/l, fT4: 14,4 pmol/l, fT3: 3,8 pmol/l: L-Thyroxin – ja oder nein? Ab 65 Jahre verändern sich die Schilddrüsenfunktion und -therapie – wie dieser Überblick mit altersadaptierten TSH-Referenzbereichen und wichtigen Empfehlungen zeigt.1
Der eingangs skizzierte Patient war bislang euthyreot mit unauffälligem Schilddrüsenvolumen und wies keine Hypothyreose-typischen Beschwerden auf. Aufgrund seines Vorhofflimmerns nahm er Betablocker und Antikoagulantien ein. Dieses typische Beispiel einer latenten Hypothyreose ist im höheren Lebensalter gar nicht so selten: Bis zu 15 % der Über-65-Jährigen sind davon betroffen. Allerdings stellen sich bei ihnen einige Herausforderungen, wenn es um die Diagnose einer latenten Schilddrüsenfunktionsstörung geht. Denn die Konzentrationen der Schilddrüsenhormone verändern sich mit dem Lebensalter:
Übrigens: Wie es mit dem 73-Jährigen weiterging, erfahren Sie im weiteren Verlauf des Beitrags.
Angesichts der oben beschriebenen altersbedingten hormonellen Veränderungen stellen sich 2 Fragen: Welcher TSH-Wert ist bei Patient*innen > 65 Jahre normal? Und: Bei welchem TSH-Wert besteht die Indikation für welche Therapie? Die folgende Übersicht gibt eine erste Orientierung (Tab. 1).1
Tab. 1: Therapieempfehlung bei Patient*innen > 65 Jahre mit latenten Schilddrüsendysfunktionen¹
Weitere wichtige Empfehlungen:1
Im höheren Lebensalter ist es wichtig, kardiovaskuläre Erkrankungen im Blick zu behalten, wenn es um die Behandlungen von Schilddrüsenfunktionsstörungen geht. Denn sowohl eine manifeste aber auch latente Form der Hypothyreose beziehungsweise Hyperthyreose können die kardiovaskuläre Morbidität und Mortalität beeinflussen.2 Daher gelten für die Schilddrüsentherapie einige altersbedingte Besonderheiten.1
Latente Hyperthyreose: TSH-Grenzwert 0,1 mU/l
Eine latente Hyperthyreose kann sich negativ auf kardiovaskuläre Erkrankungen wie Herzrhythmusstörungen und Herzinsuffizienz auswirken.1 Die Europäische Schilddrüsengesellschaft definiert einen TSH-Wert von 0,1 mU/l als Grenzwert für das weitere therapeutische Vorgehen:3
Das Therapieziel ist eine Normalisierung des TSH-Spiegels.1
Übrigens: Die häufigste Ursache einer latenten Hyperthyreose ist eine zu hohe L-Thyroxin-Dosis.1
➔ Manifeste Hyperthyreose: 3 Therapieoptionen¹
Ältere Patient*innen mit manifester Hyperthyreose weisen oftmals keine typischen Symptome auf. Dennoch tritt bei ihnen beispielsweise Vorhofflimmern häufiger auf als bei Jüngeren. Eine Therapie kann die Gesamtmortalität sowie das Risiko für Herzinsuffizienz und kardiovaskuläre Ereignisse signifikant senken. Mögliche Optionen sind:
Übrigens: In Jodmangelgebieten ist eine Schilddrüsenautonomie die häufigste Ursache einer manifesten Hyperthyreose im höheren Lebensalter – selten ein Morbus Basedow.1
➔ Latente Hypothyreose: TSH-Grenzwert 10 mU/l¹
Bei einer latenten Hypothyreose gilt ein TSH-Spiegel von 10,0 mU/l als Grenzwert für eine Therapie-Indikation:1
Wichtig ist, in jedem Fall die L-Thyroxin-Therapie sorgfältig zu überwachen, um eine zu hohe oder zu niedrige Dosierung zu vermeiden. Die Dosiseinstellung erfolgt bei älteren Patient*innen vorsichtiger. Häufig reicht eine Startdosis von 25 µg L-Thyroxin täglich aus, die anhand einer Überprüfung der Schilddrüsenparameter (alle 4 bis 8 Wochen) angepasst werden kann. Einige Expert*innen empfehlen, in dieser Altersgruppe den TSH-Zielbereich auf bis zu 7,0 mU/l zu erweitern.
➔ Manifeste Hypothyreose: Indikation für eine L-Thyroxin-Therapie¹
Bei einer manifesten Hypothyreose besteht eine unumstrittene Indikation für eine L-Thyroxin-Therapie, da sie die Mortalität und Morbidität senken kann. Das Therapiemanagement orientiert sich am Vorgehen wie bei einer latenten Hypothyreose.
Ihm wurde von einer L-Thyroxin-Therapie abgeraten und empfohlen, seine Schilddrüsenhormonwerte alle 3 bis 6 Monate kontrollieren zu lassen.1
Mehr zur Schilddrüsengesundheit finden Sie hier.
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L-Thyroxin Henning® 25 – 200 L-Thyroxin Henning® 63 – 137 Mikrogramm Tabletten
Wirkst.: Levothyroxin-Na. Zusammens.: 1 Tbl. enth.: Arzneil. wirks. Bestandt.: 25, 50, 63, 75, 88, 100, 112, 125, 137, 150, 175, 200 Mikrogramm Levothyroxin-Na. Sonst. Bestandt.: Maisstärke, vorverkleisterte Maisstärke, mikrokrist. Cellulose, Na-Carbonat, Na-Thiosulfat, hochdisp. Siliciumdioxid, hydriertes Rizinusöl. Anw.-geb.:Hypothyreose jegl. Genese, Rezidivprophyl. nach Strumaresektion m. euthyreoter Funktionslage, benigne Struma m. euthyreoter Funktionslage, Suppressions- u. Substitutionsther. bei SD-Malignom (v.a. nach Thyreoidektomie). Zusätzl. 25/50/63/75/88/100: Begleitther. bei thyreostatischer Behandl. e. Hyperthyreose nach Erreichen euthyreoter Funktionslage. Zusätzl. 100/150/200: Schilddrüsensuppressionstest. Gegenanz.: Überempfindl. geg. d. Wirkstoff od. e. d. sonst. Bestandt., unbeh. Hyperthyreose, unbeh. adrenale Insuff., unbeh. hypophysäre Insuff. (sofern diese e. therapiebedürft. adrenale Insuff. z. Folge hat), AMI, akute Myokarditis, akute Pankarditis, in der Schwangerschaft keine gleichzeitige Einnahme mit Thyreostatikum. Warnhinw.: Enthält Natrium. Nebenw.: Immunsyst.: Nicht bek.: Überempfindlichkeit. Endokrinum: Häufig: Hyperthyreoidismus. Herz: Sehr häufig: Herzklopfen; häufig: Tachykardie; nicht bek.: Herzrhythmusstör., pektanginöse Beschw. Haut/Unterhautz.: Nicht bek.: Angioödem, Ausschlag, Urtikaria, Hyperhidrosis. Psyche: Sehr häufig: Schlaflosigkeit; häufig: Nervosität, nicht bek.: innere Unruhe. Skelettmskl./Bindegew./Knochen: Nicht bek.: Muskelschwäche, Muskelkrämpfe, Osteoporose unter suppress. Levothyroxin-Dosen, insbes. b. postmenopaus. Frauen u. LZT. Gefäße:Nicht bek.: Hitzegefühl. Kreislaufkollaps b. Frühgeb. m. niedrig. Geburtsgewicht. Geschlechtsorg./Brustdrüse: Nicht bek.: Menstruationsstör. GIT: Nicht bek.: Diarrhö, Erbrechen, Übelk. Unters.:Nicht bek.: Gewichtsabn. Nerven: Sehr häufig: Kopfschm.; selten: Pseudotumor cerebri (bes. b. Kindern); nicht bek.: Tremor. Allgem.: Nicht bek.: Hitzeunverträglichkeit, Fieber. Verschreibungspflichtig.
Zulassungsinhaber: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, 65926 Frankfurt am Main.
Stand: Februar 2021 (L-Thyroxin Henning® 25, 50, 75, 100, 125, 150, 175, 200) Februar 2021_2 (L-Thyroxin Henning® 63, 88, 112, 137 Mikrogramm Tabletten)
Quellen