Gute Nachrichten aus Sachsen: Für das Leipziger pharmazeutische Institut brechen bessere Zeiten heran. Union und SPD haben sich darauf verständigt, weiterhin Apotheker auszubilden. Sie fordern allerdings, im nächsten Jahrzehnt die Zahl an Studierenden generell zu senken.
Ein Blick zurück: Seit 2011 schwebt das berüchtigte Damoklesschwert über Leipziger Pharmazie-Studierenden. Damals hatte die Universität selbst empfohlen, keine Apotheker mehr auszubilden, um Budgetvorgaben des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst zu realisieren. Christine Clauß (CDU), damals Sozialministerin des Freistaats, legte die Notbremse ein. Trotzdem bauten Verantwortliche bei der Hochschule Stellen ab – und zwar im Bereich Pharmazie.
Standesvertreter im Kammerbezirk waren in heller Aufruhr – selbst mit pharmazeutischem Studiengang hatten sie Nachwuchssorgen. Apotheker werden an keinem weiteren Hochschulstandort im Freistaat ausgebildet. Es kam zu einer Protestwelle über die Medien – mit Erfolg: CDU und SPD haben sich im neuen Koalitionsvertrag darauf verständigt, Sparmaßnahmen lieber anderweitig umzusetzen. „Wir wollen dem Bedarf an Apotheker-Nachwuchs Rechnung tragen und die Ausbildung sichern“ – diese Passage wurde kürzlich paraphiert. Beide Parteien planen, 754 Stellen an Sachsens Hochschulen zu erhalten. Das betrifft nicht nur die Pharmazie.
Ganz ohne Gegenleistung kommen Unis nicht davon. Jetzt lautet das Gebot der Stunde, Hausaufgaben zu machen. Bis Ende 2016 müssen Hochschulen einen Entwicklungsplan vorlegen, um dem Rotstift zu entgehen. Ihre Aufgabe ist, innerhalb von zehn Jahren die Zahl an Studierenden auf 95.000 zu begrenzen. Momentan drücken etwa 113.000 Jugendliche die Hörsaalbank. Union und Sozialdemokraten schreiben, dieser Schritt sei erforderlich, um „den Qualitätsanspruch in Forschung und Lehre auch künftig aufrechtzuerhalten“. Angehende Apotheker wären davon ebenfalls betroffen, auch wenn ihr Studiengang generell erhalten bleibt.