Affenpocken verbreiten sich derzeit weltweit. Ein Forscherteam hat nun einen Wirkstoff identifiziert, der gegen die Krankheit helfen könnte. Der potentielle Kandidat bietet viele Vorteile – und ist altbewährt.
Wissenschaftler der Uni Frankfurt zeigten nun in einer Studie, dass ein alter Bekannter wirksam gegen Mpox eingesetzt werden könnte. Sein Name: Nitroxolin. Die Ergebnisse ihrer Forschung ermöglichen nun den baldigen Start klinischer Studien.
Der derzeitige Mpox-Ausbruch ist der erste in dieser Größe außerhalb von Afrika und zugleich der erste Mpoxausbruch, der durch Mensch-zu-Mensch Übertragung verursacht wird. Insbesondere Personen mit einem geschwächten Immunsystem sind stark gefährdet. In experimentellen Modellen wurden bereits antivirale Wirkstoffe getestet, die Replikation des Mpoxvirus hemmen können. Am Menschen konnte die Wirksamkeit dieser Stoffe jedoch noch nicht bestätigt werden.
Das Problem: Einige der Wirkstoffe können erhebliche Nebenwirkungen haben und sind nur begrenzt verfügbar. Gegenüber Tecovirimat – dem bisher vielversprechendsten Mpoxmedikament – sind außerdem bereits Resistenzen aufgetreten.
In der aktuellen Studie hat ein Forscherteam mit Nitroxolin – einem gut verträglichen Antibiotikum – ein weiteres Medikament identifiziert, das die Vermehrung von Mpoxviren in Zellkulturmodellen und Gewebekulturen menschlicher Haut effektiv hemmt. Nitroxolin ist nicht nur gegen einen Tecovirimat-resistenten Mpoxvirusstamm wirksam, sondern auch gegen weitere bakterielle und virale Krankheitserreger, die häufig gemeinsam mit Mpoxviren übertragen werden. Da Nitroxolin bereits seit langem zur Behandlung beim Menschen eingesetzt wird, kann es nun direkt in klinischen Studien gegen Mpox getestet werden.
„Die Entstehung von resistenten Virusstämmen gibt Anlass zu ernsthafter Besorgnis“, sagt Forschungsleiter Prof. Jindrich Cinatl. „Daher ist die Wirkung von Nitroxolin gegenüber Tecovirimat-resistenten Viren besonders vielversprechend.” Prof. Martin Michaelis von der University of Kent fügt hinzu: „Je mehr unterschiedliche Medikamente zur Behandlung von viralen Erkrankungen zur Verfügung stehen, umso besser. Wir hoffen, dass Nitroxolin zur effektiven Behandlung von Mpoxpatienten beitragen wird”.
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Hier findet ihr die Originalpublikation.
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