Eine neue Therapie zeigt vielversprechende Ergebnisse bei Prostatakrebs. Das Geheimnis: Die Kombination zweier Wirkstoffe. Welche das sind, lest ihr hier.
Prostatakrebs ist die häufigste Krebsart und die zweithäufigste krebsbedingte Todesursache bei Männern in den Vereinigten Staaten. Beim kastrationsresistenten Prostatakrebs (CRPC) handelt es sich um ein vorangeschrittenes Stadium, in dem der Krebs trotz Androgenblockade weiter wächst.
Forscher untersuchten jetzt eine Kombination aus zwei oral einzunehmenden Medikamenten, Talazoparib und Enzalutamid, zur Behandlung von metastasiertem Prostatakrebs. Die Studie TALAPRO-2 untersuchte die Wirksamkeit von Talazoparib zusätzlich zur Standardbehandlung mit Enzalutamid, einem Androgenrezeptorblocker, der den Einfluss männlicher Hormone auf den Krebs verhindert. Talazoparib ist ein PARP-Inhibitor, der normalerweise zur Behandlung von Brustkrebs eingesetzt wird. Dr. Neeraj Agarwal, Leiter der Studie, präsentierte die Ergebnisse der Phase-III-Studie auf dem Genitourinary Cancers Symposium der American Society of Clinical Oncology.
Während der globalen Studie wurde der Behandlungsplan für jeden der 805 Teilnehmer nach dem Zufallsprinzip ausgewählt. Einige erhielten die beiden Medikamente in Kombination, während andere die Standardbehandlung mit Enzalutamid und einem Placebo erhielten. Es zeigte sich ein signifikanter Vorteil für die Kombinationstherapie im Vergleich zum Placebo (HR 0,63; 95 % KI: 0,51–0,78; p<0,001). Auch in der Subgruppen-Analyse bestand der Vorteil für Patienten, die keine Mutation der DNA-Reparatur-Mechanismen aufwiesen.
Zu den weiteren Vorteilen der kombinierten Behandlung gehörten eine signifikante PSA-Reduktion und wobei die Zeit bis zur PSA-Progression für die Kombinationstherapie signifikant verbessert waren. Im Talazoparib-Arm zeigten sich jedoch deutlich mehr Grad 3-4-Nebenwirkungen im Vergleich zum Placebo-Arm. „Nach der Zulassung hat die Kombination aus Talazoparib und Enzalutamid das Potenzial, zu einer Standardtherapie für Patienten mit neu diagnostiziertem mCRPC zu werden, unabhängig davon, ob eine HRR-Genmutation vorliegt oder nicht“, sagt Agarwal.
Der Beitrag basiert auf einer Pressemitteilung des Huntsman Cancer Institute.
Bildquelle: Magdalena Kula Manchee, unsplash