Eine 62-jährige Frau leidet schon länger unter der körperlichen sowie psychischen Belastung ihrer zu großen Brüste. Ihr Ausweg - eine Brustreduktion. Da die Krankenkasse zwar die Kosten für eine Rückenschule, nicht aber für die Brustreduktion übernehmen wollte, wurde die OP mit gleichzeitiger Hautstraffung auf eigenen Wunsch und aus Kostengründen außerhalb Deutschlands durchgeführt. Auf dem ersten Blick ein voller Erfolg – die Frau fühlte sich gut und kehrte nach Deutschland zurück.
Kurz nach ihrer Rückkehr traten dann jedoch Probleme auf, die Ängste und starken Stress verursachten. Die Patientin beschreibt: „Alle Wunden spannten immer mehr, waren warm und hart.“ Es kam zu dehiszierten Wunden [Abb. 1 / 2], die durch eine sekundäre Wundheilung geschlossen werden sollten. Dazu wurden mit wechselnden Wundauflagen täglich schmerzhafte Verbandwechsel durchgeführt.
Schließlich stellte sich die Patientin am 19. November 2019 beim Wundmanagement Aachen, einem pflegerischen Wundzentrum, vor. Ihre Lebensqualität war stark eingeschränkt, die Wunden zeigten Fibrinbeläge und eine leichte mikrobielle Besiedlung mit rot fluoreszierenden Bakterien [Abb. 3]. Beide Brüste waren schmerzhaft hart und rot. Dies alles waren Komplikationen, die sich auch in Deutschland bei einer OP zur Brustreduktion ergeben können.
Im Rahmen der Wundbehandlung wurden einmal pro Woche ein mechanisches Débridement und eine Wundspülung mit Hyperchloridlösung sowie ein scharfes Débridement durchgeführt. Die betroffenen Bereiche wurden mit der Calciumalginat-Kompresse Sorbalgon als Primärverband versorgt, die auch zum Tamponieren der Wundtaschen eingesetzt wurde. Als atraumatischer Sekundärverband wurde der superabsorbierende Wundverband Zetuvit® Plus Silicone Border appliziert [Abb. 5]. Mit diesem Wundverband konnten die Verbandwechsel auf nur dreimal pro Woche reduziert werden.
Zusätzlich erfolgte eine Aromatherapie zur Behandlung der Wundumgebung und die Aufklärung der Patientin über Aromatherapie-Selbstmassage und Lymphdrainage. Der Patientin wurde zudem geraten, ihre Ernährung im Hinblick auf die erforderlichen Makro- und Mikronährstoffe zu optimieren. Die Wunden machten daraufhin einen schnellen Heilungsfortschritt [Abb. 6 / 7].
Die phasenspezifische Wundtherapie mit geeigneten Verbandmaterialien verlängerte in diesem Fall das Intervall zwischen den Verbandwechseln. Darüber hinaus traten keine Komplikationen wie Wundinfektionen und Wundödeme auf. Im dokumentierten Fall führte dies auch zu einer Kostenreduzierung - es erfolgte eine direkte Reduzierung der Materialkosten und indirekt eine Verkürzung der Pflegezeit. Die sanfte und sichere Haftung von Zetuvit® Plus Silicone Border ermöglichte darüber hinaus einen schmerzfreien Verbandswechsel, was zusätzlich die Lebensqualität der Patientin erheblich verbesserte (siehe Wound-Qol).
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