Sammelt sich viszerales Fett im Bauchbereich von Männern an, wird gern von einem „Bierbauch“ gesprochen und in 1 Gramm Alkohol stecken immerhin 7,1 kcal (29 kJ).1 Doch gibt es wirklich einen empirisch belegten Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und Übergewicht bzw. Adipositas?
Tatsächlich konnten bereits einige Hinweise darauf generiert werden, dass hoher Alkoholkonsum mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit an Adipositas zu erkranken assoziiert sein könnte. Als mögliche physiologische Mechanismen hinter dem Zusammenhang werden u. a. die Kalorien der alkoholischen Getränke, die gelernte Assoziation zwischen einer erhöhten Nahrungszufuhr nach Alkoholkonsum und genetische Faktoren vermutet. Auch das Sättigungsgefühl und der Fettabbau scheinen durch Alkohol beeinflusst zu werden: So konnte gezeigt werden, dass Alkohol die Wirkung der Sättigungshormone Leptin und GLP-1 und Mechanismen der Fettoxidation inhibieren kann.1,2 Der Zusammenhang zwischen dem Alkoholkonsum und einer damit verbundenen Gewichtszunahme scheint bei Männern stärker ausgeprägt zu sein als bei Frauen. Dies könnte darauf zurückzuführen sein, dass Männer etwa 3-mal mehr Alkohol zu sich nehmen als Frauen und grundsätzlich vermehrt zu Bier greifen, das mit einer höheren Kaloriendichte verbunden ist als viele andere alkoholische Getränke.1,3,4
Die Studiendaten rund um Alkohol und Adipositas sind allerdings recht heterogen und weisen noch einige Lücken auf. Außerdem gibt es einige Störfaktoren, die die Studienergebnisse beeinflussen können, wie beispielsweise die physischen Aktivitäten, Medikamenteneinnahmen oder Schlafgewohnheiten der Proband:innen.1
Unumstritten ist jedoch das Risiko für Leberschäden, das bei Menschen mit Adipositas bei Alkoholkonsum zusätzlich erhöht wird. Alkohol wird primär in den Hepatozyten metabolisiert, wobei Ethanol zu Acetylaldehyden oxidiert und NAD zu NADH reduziert wird. Durch diese Reaktionen wird die Synthese von Fettsäuren und so die Fettakkumulation in den Leberzellen gefördert. In schweren Fällen entsteht dann eine alkoholische Steatosis hepatis (ASH). Adipositas kann wiederrum eine nicht-alkoholische Fettlebererkrankung (NAFLD) hervorrufen.5 Die Kombination aus Adipositas und erhöhtem Alkoholkonsum kann dabei besonders gefährlich werden: In einer Studie mit > 2000 Teilnehmer:innen konnte gezeigt werden, dass das Transaminase-Level besonders hoch war, wenn die Proband:innen sowohl an Adipositas erkrankt als auch einem hohen Alkoholkonsum von > 40 g täglich ausgesetzt waren. Dies lässt einen synergistischen Effekt der beiden Faktoren vermuten.5,6
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