Ein Meniskusriss ist für Sportler meist eine folgenschwere Verletzung. Ein Forscherteam hat nun untersucht, ob eine verstärkt-meniskuserhaltende Operation weniger Folgeschäden mit sich bringt. Die Ergebnisse sind ein Lichtblick für Sportler.
Ein Meniskusriss kann für junge Sportler verheerend sein. Bei Patienten mit einem angeborenen Scheibenmeniskus oder bei körperlich sehr aktiven Menschen, ist der Außenmeniskus besonders anfällig für Verletzungen – ist dieser einmal beschädigt, sind Eingriffe notwendig, da der Faserknorpel sich nicht selbst regenerieren kann. Die gängigste Methode bestand bisher darin, den beschädigten Teil des Meniskus zu entfernen. In den letzten Jahren haben sich jedoch zunehmend meniskuserhaltende Operationen, bei denen die Ränder des Meniskus am Riss vernäht werden, durchgesetzt.
In einer 5-Jahres-Studie untersuchten Wissenschaftler nun die Knorpeldegeneration bei 41 jungen Patienten (≤ 15 Jahren) mit lateralen Meniskusverletzungen, die zuvor unterschiedliche Behandlungen erhielten. Einige Probanden erhielten die konservative Behandlung: Eine subtotale Resektion (Meniskektomie), bei der mehr als die Hälfte des Meniskus entfernt wurde. Bei einem anderen Teil der Probanden wurde der gerissene Rand des Meniskus mithilfe einer plastischen Naht vernäht, was zu einer kleineren Resektion führte.
Zunächst stellten die Forscher fest, dass die konservative subtotale Meniskektomie mit größerer Wahrscheinlichkeit zu einer Knorpeldegeneration führte – vor allem dann, wenn das hintere Segment bei den Patienten herausgeschnitten wurde. Darüber hinaus zeigte sich, dass bei jüngeren Patienten – selbst, wenn der Meniskus stark geschädigt war – die Behandlung durch die meniskuserhaltende Naht den Knorpel besser vor künftigen Schäden schützte als die konservative Methode.
Reparatur eines Meniskus mit Darstellung des Resektionsbereichs und des Risses (rot). Links: Subtotale Resektion zur Entfernung des beschädigten Teils. Rechts: Kunststoffnaht, um den Riss zu reparieren und dem Meniskusform beizubehalten. Credit: Yusuke Hashimoto.
„Wir haben festgestellt, dass es bei chirurgischen Eingriffen, bei denen der Meniskus so gut wie möglich erhalten wird, insbesondere im hinteren Segment wichtig ist, die Funktion des Knies zu erhalten, um das Fortschreiten der altersbedingten Knorpeldegeneration zu verhindern. In Zukunft möchten wir deshalb den Einsatz von Operationstechniken fördern, die das hintere Segment erhalten“, resümiert Studienleiter Dr. Yusuke Hashimoto.
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung der Osaka Metropolitan University. Hier findet ihr die Originalpublikation.
Bildquelle: Ben Weber, unsplash