Werdende Mütter sollen künftig bereits zu Beginn der Schwangerschaft auf Hepatitis B getestet werden. Damit wird das Screening vom dritten ins erste Trimester verschoben.
Eine Infektion mit dem Hepatitis-B-Virus kann durch eine Untersuchung des Serums auf HBsAg festgestellt werden. Die Mutterschafts-Richtlinien über die ärztliche Betreuung während der Schwangerschaft und nach der Entbindung empfehlen, Schwangere nach der 32. Schwangerschaftswoche auf Hepatitis-B zu testen – möglichst nahe am Geburtstermin, um sich auf eine Immunisierung des Neugeborenen unmittelbar nach der Geburt vorzubereiten.
Als der Testzeitpunkt 1994 festgelegt wurde, war es jedoch noch nicht möglich, Frauen schon während der Schwangerschaft antiviral zu therapieren – das ist nun anders. Die aktuelle S3-Leitlinie zur Hepatitis-B-Virusinfektion empfiehlt daher, zu Beginn der Schwangerschaft zu screenen. Der Test sollte nach dem ersten Trimester, idealerweise vor der 28. Schwangerschaftswoche, erfolgen, um – falls erforderlich – frühzeitig therapieren zu können, so der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA). Dieser schließt sich damit der S3-Leitlinie an und empfiehlt, das Hepatitis-B-Screening in die serologischen Screening-Untersuchungen aufzunehmen.
Der Beschluss wird nun innerhalb von zwei Monaten geprüft. Der aktuelle Mutterpass behält seine Gültigkeit, dennoch werden betreuende Ärzte und Hebammen gebeten, die Angabe zur 32.–40. SSW im aktuellen Mutterpass auf den Seiten 8 und 24 händisch zu streichen.
Hier findet ihr den Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses.
Bildquelle: Yunus Tuğ, unsplash.