Nach einem Schlaganfall kann körperliche Aktivität ausschlaggebend für eine erfolgreiche Genesung sein. Aber wie viel Bewegung muss tatsächlich sein? Lest hier mehr.
Eine Studie der Universität Göteborg zeigt, dass Menschen, die nach einem Schlaganfall vier Stunden pro Woche Sport treiben, innerhalb von sechs Monaten eine bessere funktionelle Erholung erreichen als diejenigen, die dies nicht tun. Die Studie, die jetzt in der Fachzeitschrift JAMA Network Open veröffentlicht wurde, basiert auf Daten von 1.500 Schlaganfallpatienten in 35 schwedischen Krankenhäusern. Die Teilnehmer wurden nach ihrem Bewegungsverhalten nach dem Schlaganfall in Gruppen eingeteilt.
Die Ergebnisse zeigen, dass eine gesteigerte oder beibehaltene körperliche Aktivität mit vier Stunden Bewegung pro Woche die Chancen der Patienten verdoppelte, sich bis sechs Monate nach dem Schlaganfall gut zu erholen. Männer und Menschen mit normalen kognitiven Fähigkeiten blieben relativ häufig aktiv und erholten sich dadurch besser.
Den Forschern ist es gelungen, einen eindeutigen umgekehrten Zusammenhang zwischen körperlicher Aktivität und der Schwere der Schlaganfall-Symptome zu Beginn der Erkrankung nachzuweisen. Diese neuen Ergebnisse unterstreichen, wie wichtig es ist, nach einem Schlaganfall einen gesunden, aktiven Lebensstil beizubehalten.
Dongni Buvarp, Studien-Erstautorin und Forscherin im Bereich der klinischen Neurowissenschaften an der Sahlgrenska Akademie der Universität Göteborg: „Körperliche Aktivität programmiert sowohl das Gehirn als auch den Körper nach einem Schlaganfall positiv um. Bewegung verbessert die Erholung des Körpers auf zellulärer Ebene, steigert die Muskelkraft und das Wohlbefinden und verringert das Risiko von Stürzen, Depression und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Unabhängig davon, wie schwer der Schlaganfall war, können die Betroffenen von mehr Bewegung profitieren.“
„Körperlich aktiv zu sein ist enorm wichtig, besonders nach einem Schlaganfall. Das ist eine Botschaft, die Gesundheitsfachleute, Schlaganfallopfer und deren Angehörige wissen sollten. Frauen und Menschen mit eingeschränktem Denkvermögen scheinen nach einem Schlaganfall weniger aktiv zu sein. Die Studienergebnisse deuten darauf hin, dass diese Gruppen mehr Unterstützung brauchen, um mit körperlicher Aktivität zu beginnen“, sagt Buvarp.
Eine erwähnenswerte Einschränkung der Studie ist, dass die Forscher bis auf wenige Ausnahmen nicht in der Lage waren, den Aktivitätsgrad der Teilnehmer vor dem Schlaganfall zu untersuchen. Die eingeschlossenen Patienten wurden in Schweden im Zeitraum von 2014 bis 2019 behandelt.
Dieser Artikel basiert auf einer Pressemitteilung des Schwedischen Forschungsrats – The Swedish Research Council. Die Originalpublikation haben wir euch hier und im Text verlinkt.
Bildquelle: Jad Limcaco, unsplash