Schätzungen von 2020 zeigen, dass 523 Millionen Menschen weltweit an kardiovaskulären Erkrankungen (CVD) leiden.1 Fast ein Drittel aller Todesfälle ist auf eine kardiovaskuläre Erkrankung zurückzuführen und wieder etwa ein Drittel der CVD-Tode wurden in Ländern mit niedrigem bis mittlerem Einkommensniveau verzeichnet.2
Weltweit starben 2015 fast 18 Millionen Menschen an einer kardiovaskulären Erkrankung.3 Trotz kontinuierlichen medizinischen Fortschritts in der Behandlung kardiovaskulärer Erkrankungen ist eine CVD eine der führenden Todesursachen der Welt.2,3
Es gibt sowohl nicht-modifizierbare als auch modifizierbare Faktoren, die Einfluss auf die Entstehung einer kardiovaskulären Erkrankung haben.4,5 Risikofaktoren die durch eine Veränderung der Lebensführung beeinflusst werden können, gelten dabei als modifizierbar.
Die gute Nachricht ist, dass das CVD-Risiko ein kombiniertes Risiko ist, d.h. dass jeder Mensch einen signifikanten Einfluss auf das eigene Risiko haben kann.5 Anpassungen am eigenen Lebensstil, etwa mit dem Rauchen aufzuhören oder sich körperlich mehr zu betätigen, können das Risiko eine tödlich verlaufende CVD zu entwickeln verringern.5
Zu den evidenzbasierten Maßnahmen zur Begrenzung und Behandlung des CVD-Risikos zählen das Management von Dyslipidämie, Thrombozyten- und Koagulationshemmung, Blutdruck - und Diabetesmanagement und eine Anpassung des Lebensstils z.B. durch erhöhte körperliche Aktivität.5,6
650 Millionen Menschen sind weltweit an Adipositas erkrankt.3 Mit zunehmendem Body-Mass-Index (BMI) steigt auch das Risiko von CV-Ereignissen. Dabei steigt das Risiko bei Männern schneller und höher als bei Frauen, vor allem bei schwerer Adipositas.7
Eine Adipositas beeinflusst die physiologischen Prozesse des Körpers, wie etwa den Blutdruck, Blutfette oder Blutzucker.8 Der Körper wird zunehmend resistent gegen Insulin und es kommt vermehrt zu systemischen Entzündungen, verursacht durch veränderte Expressionsraten unterschiedlicher Faktoren (Abb.1).8,9
Abb. 1: Systemische Entzündung steigert das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen (CVD) und Typ-2-Diabetes (T2D). Modifiziert nach 9.
Physiologisch erklärt sich der Zusammenhang zwischen CVD und Adipositas durch Ablagerungen von Fett und Cholesterin im Arterienlumen.8 Es entstehen Placques, welche den Blutfluss behindern, die Organe dadurch mit weniger Sauerstoff versorgen und im schlimmsten Fall zu Thrombosebildung führen können.8 Zusätzlich können durch vermehrte Placques Arterien versteifen und es kann zum Aufreißen vom Placques kommen.8
All diese Faktoren begünstigen die Entstehung von Myokardinfarkten, Schlaganfällen und peripheren arteriellen Verschlusserkrankungen (pAVK).
Je stärker eine Adipositas ausgeprägt ist, desto höher ist auch das CVD-Risiko. Eine Studie aus Großbritannien untersuchte den Zusammenhang zwischen dem Körpergewicht der Patient:innen und dem Risiko entweder an einer koronare Herzkrankheit (KHK), einer zerebrovaskulären Erkrankung oder einer Herzinsuffizienz zu erkranken.10 Dabei zeigte sich, dass mit zunehmendem Gewicht auch das Risiko für eine KHK und eine Herzinsuffizienz deutlich stieg.9 Im Rahmen der Studie verdoppelte sich bei Patient:innen mit Adipositas das Risiko an einer Herzinsuffizienz zu erkranken im Vergleich zu Patient:innen mit Normalgewicht.10
Eine Studie aus Großbritannien zeigte, dass der drastische Rückgang der Mortalität aufgrund einer CVD zwischen den Jahren 1981 und 2000 zu 42 % auf eine Verbesserung der medizinischen Versorgung und zu 58 % auf eine Risikofaktorreduktion der Bevölkerung zurückzuführen ist.10
Die Reduktion des Körpergewichts ist einer dieser Risikofaktoren, der modifiziert werden kann und auch hier gibt es Evidenz, dass das CVD-Risiko signifikant sinkt. Der Lipidmetabolismus verbessert sich und es kommt zu deutlich weniger Entzündungserscheinungen.11 Die Blutzuckerwerte normalisieren sich, vor allem die Nüchternglucose.12 Schließlich sinkt auch das Risiko an einer CVD zu versterben, wie eine Langzeitstudie belegte.13
Der Zusammenhang zwischen Adipositas und einer erhöhten CV-Mortalität ist deutlich erkennbar, doch kann das Risiko an einer CVD zu Versterben bedeutend reduziert werden, wenn Patient:innen mit Adipositas eine Gewichtsabnahme erreichen können. Dieser Weg ist nicht immer leicht, aber er muss auch nicht alleine gegangen werden. Wenn Ihre Patient:innen an Adipositas erkrankt sind, können Sie als Ärztin oder Arzt beratend zur Seite stehen. Sie können Patient:innen, die unter einer Adipositas leiden helfen das Gewicht zu reduzieren und das CVD-Risiko zu senken.
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