Viele Erwachsene mit Typ-2-Diabetes (T2D) erzielen durch ihre aktuelle Therapie und Lebensstilanpassungen keine ausreichende glykämische Kontrolle (HbA1c-Zielwert < 7,0 %).1-3 Vor allem die Körpergewichtsreduktion stellt oft eine Herausforderung für die Patientinnen und Patienten dar.3-4
Die Ausgangslage
Eine retrospektive europäische Analyse von Krankenakten (GUIDANCE-Studie) zeigt, dass nur 6,5 % des untersuchten Kollektivs eine Kombination aller folgenden Zielwerte erreichten1:
HbA1c-Wert < 7 %
Blutdruck < 130/80 mmHg
LDL-Cholesterin < 2,6 mmol/l
Abb.: Anteil der Patient:innen, die unter ihrer aktuellen Therapie einen HbA1c-Wert >7, einen Blutdruck < 130/80 mmHg und ein LDL-Cholesterin <2,6 mmol/l nicht erreichten (GUIDANCE-Studie); modifiziert nach Stone MA, et al. 2013.1
Ein klarer Zusammenhang
Übergewicht greift stark in die Pathophysiologie des T2D ein.5 Kurz gesagt bedeutet dies: je höher der BMI-Wert, desto schlechter die glykämische Kontrolle.6 Zudem verschlechtert eine Gewichtszunahme die kardiovaskulären Risikofaktoren und ist sowohl mit einer Zunahme von kardiovaskulären Ereignissen als auch der Mortalität verbunden.7
Allein mit einer intensiven Lebensstiländerung unter fortlaufender ärztlicher Anleitung lässt sich allerdings nur bei wenigen Patientinnen und Patienten eine ausreichende und anhaltende Körpergewichtsreduktion erreichen. Dies zeigte die Look-AHEAD-Studie, in der trotz einer anfänglichen Gewichtsabnahme nur 68 % der Teilnehmenden nach einem Jahr eine Senkung des Körpergewichts um ≥ 5 % erreichten.2,8
Ein GEWICHTiges Thema bei T2D
Eine Gewichtsreduktion ist aufgrund ihrer vielen positiven Effekte ein wichtiger Baustein in der Therapie des T2D. Oft bleibt der gewünschte Erfolg aber aus, ist mit Hürden verbunden oder muss hart erkämpft werden. Der Grund hierfür ist, dass Lebensstiländerungen – u. a. wegen mangelnder Akzeptanz und Adhärenz auf Seiten der Patientinnen und Patienten – keine langfristige Effektivität zeigen.4
Trotzdem lohnt es sich, die Gewichtsreduktion in der Therapie des T2D immer vor den Augen zu haben. Denn die Wahrscheinlichkeit, einen HbA1c-Wert unter 6,5 % zu erreichen, erhöht sich pro Kilogramm Körpergewichtsverlust um 25 %.9
PP-LD-DE-5935
Bildquelle: @Lilly
Quellen:
a GUIDANCE-Studie: Belgien, Frankreich, Deutschland, Irland, Italien, Niederlande, Schweden und Vereinigtes Königreich (N = 7.597).
1. Stone MA, et al. Diabetes Care. 2013; 36(9): 2628–2638.
2. The Look AHEAD Research Group. Obesity (Silver Spring). 2014; 22(1): 5–13.
3. Aberle J, et al. Diabetologie 2022; 17 (Suppl 2): S291–S300.
4. Landgraf R, et al. Diabetologie 2022; 17 (Suppl 2): S159–S204.
5. Blüher M, et al. Endocrinol Diabetes Metab. 2022; 5(3): e00330.
6. Boye KS, et al. Diabetes Ther. 2021;12(7): 2077–2087.
7. Eeg-Olofsson K, et al. Diabetologia. 2009; 52: 65–73.
8. Wing RR, et al. Diabetes Care. 2011;34(7):1481–1486.
9. Lean MEJ, et al. Lancet Diabetes Endocrinol. 2019;7(5):344–355
Das könnte Sie auch interessieren: