Um die elektronische Gesundheitskarte (eGK) wird es nicht ruhig. Die neueste Hiobsbotschaft: Durch ärztliche Software landen teilweise fehlerhafte Institutionskennzeichen auf Muster-16-Vordrucken. Apotheker sollten Korrekturen anfordern, um Retaxationen auszuschließen.
Die eGK stellt Apotheker immer wieder auf harte Proben. Bereits Anfang des Jahres sorgten Rezepte für reichlich Verwirrung, die über alte Versichertenkarten generiert worden waren. Jetzt geht das Chaos aufgrund einer Softwarepanne weiter.
Zum 1. Oktober haben Arztpraxen neue Updates eingespielt, um fit für die eGK zu werden. Dabei kam es zu Problemen, wie mehrere Landesapothekerverbände berichten. Institutionskennzeichen (IK) wurden ursprünglich siebenstellig ausgegeben. Jetzt sind es neun Stellen – es wird lediglich eine „10“ vorgestellt. Für einige Hersteller von Praxissoftware kam diese Umstellung wohl überraschend; sie übersahen, entsprechende Programme zu ändern. Laut Angaben des Hessischen Apothekerverbands haben Programmierer das Druckformat nicht angepasst, und bei der Ausgabe fehlten plötzlich zwei Ziffern. Entsprechende Probleme traten bei Programmen von zwölf Herstellern ärztlicher Software auf. Das Volumen an Rezepten wird auf etwa zwei Prozent geschätzt – allzu häufig dürften Fehldrucke im Tagesgeschäft nicht auftauchen.
Für Apotheker wird die Sache dennoch kritisch, sollten Patienten fehlerhafte Rezepte einreichen. Anhand gekürzter IK lässt sich nicht mehr zweifelsfrei sagen, welcher Rabattvertrag gilt. Zwar drucken Ärzte den Kassennamen auf. Versicherungen nutzen teilweise jedoch mehrere IK. Betroffene Kollegen sollten Patienten um ihre Versichertenkarte bitten und den Eintrag korrigieren. Wer auf der sicheren Seite sein möchte, wird Kunden besser in die Arztpraxis schicken, damit Mediziner eine offizielle Korrektur durchführen. Auch bei Rechenzentren der Apothekerschaft ist Handarbeit gefragt. Ein schwacher Trost: Programmierer arbeiten schon an Updates.