Na, wie siehts mit dem Antibiotikamonitoring in eurer Rinderpraxis aus? Ich bin daran nicht nur einmal gescheitert – hier meine Tipps, damit es bei euch besser läuft.
Nun ist es so weit: Alle Tierärzte müssten bis zum 30. Juni das Antibiotikamonitoring bei HIT (dem Herkunftssicherungs- und Informationssystem für Tiere) erledigt haben. Für Kunden, die auch noch an QS teilnehmen, ist eine weitere Eingabe der Daten nötig geworden.
Es gibt zwar Praxisprogramme, die automatisch melden, diese sind jedoch vergleichsweise teuer und nur für große Praxen rentabel. Es hängt von der Zeit ab, die man für die einzelne Eingabe per Hand benötigt und von den Kosten für ein solches Programm. Bei kleineren Praxen, die inzwischen den Überblick haben sollten, wie viel Zeit mit der Eingabe verbracht werden muss, und einen gewissen Stundenlohn dafür kalkulieren, ist ein Programm, das laufend Kosten verursacht, bestimmt nicht die ideale Lösung. Zwar kann den Kunden nach der neuen GOT der Aufwand berechnet werden, jedoch sind – zumindest hier bei uns – die Landwirte nicht glücklich, wenn sie noch mehr zahlen sollen. Klar, ihnen ist das Monitoring auch nicht eingefallen und selbst dürfen sie die Daten nicht eingeben.
Daher jetzt eine Zusammenfassung der Hürden, die sich ergeben haben und einige Vorschläge zur Überwindung, so dass die lästige Zusatzaufgabe des Abschreibens bereits existierender Daten möglichst fehlerfrei und schnell vonstattengeht.
Dann gibt es da noch eine Schwierigkeit: Man hat ja im letzten halben Jahr fleißig Betriebsnummern gesammelt, um das Antibiotikamonitoring durchführen zu können. Das Abschreiben derselben ist eine ziemliche Fehlerquelle. Wir raten zu einer Liste mit Namen der Kunden und Betriebsnummern, die man in einem weiteren Fenster offen hat und dann mit Strg C und Strg V zu arbeiten, um Zahlendreher auszuschließen. Also einfaches Kopieren der endlosen Zahl nach HIT.
Leider zeigt HIT nur bei Kunden, die einem im Programm eine Vollmacht gegeben haben, Namen und Adresse an. Bei weitem nicht alle haben das bisher geschafft, sodass in vielen Fällen zwar eine Eingabe der Antibiotika möglich ist, es aber keinerlei Kontrollmöglichkeit gibt. Hat der Kunde eine falsche Betriebsnummer genannt, wird man es nie erfahren, wenn keine Vollmacht in HIT erteilt wurde.
Der HIT-Support sagt, aus Datenschutzgründen sei es unmöglich, diese Daten von Haus aus anzuzeigen. Ganz verstehen wir die Logik nicht, denn eine Anwendung von Antibiotika bei entsprechendem Kunden, dessen Betriebsnummer man hat, setzt voraus, dass man seinen Namen und Adresse kennt – wie hätte man sonst hinfahren können zur Anwendung ….
Wie stellen wir uns das vor: „Hallo, Tierarzt? Sie müssen schnell zu meiner Kuh kommen, sie hat Colimastitis. Es ist dringend, sie stirbt ohne Antibiotika! Ich sage aber nicht, wer ich bin und wo ich wohne – Sie wissen schon, wegen Datenschutz.“ – „Alles klar, bin gleich da. Behandle das Tier und schreibe Abgabebeleg und Rechnung an unbekannt.“
Hier haben wirklich viele Kunden uns als Hoftierarzt, haben auch einen schriftlichen Betreuungsvertrag, aber diese Freigabe ist nie erfolgt. Es wäre auch kein Problem, mehreren umliegenden Kollegen eine Vollmacht zu erteilen. Daher haben wir eine Anleitung verfasst, die ihr gerne als Vorlage für eure Kunden nutzen könnt, damit diese Freischaltung einfach wird. Dann kann man wenigstens nach der Eingabe der Betriebsnummer sehen, ob es sich um den beabsichtigten Kunden handelt.
Also, liebe Kollegen, haltet die Ohren steif und vergesst bloß nicht, zu speichern!
Zur Anleitung kommt ihr hier.
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