Auch bei Kindern und Jugendlichen erhöhen Übergewicht und Adipositas das Bluthochdruck-Risiko deutlich - so das Ergebnis der PEP Family Heart Study. Sport und Bewegung sowie eine gesunde Ernährung sind dringend notwendig, um einen Prävalenz-Anstieg zu vermeiden.
Kinder und Jugendliche, die an Übergewicht leiden, haben bereits ein deutlich erhöhtes Bluthochdruck-Risiko. Das zeigen Daten aus der PEP (Prevention Education Program) Family Heart Study. „Im Vergleich zu nicht-übergewichtigen Kindern und Jugendlichen war das Risiko für Prähypertonie bei übergewichtigen bzw. adipösen Jungen um das 1,6fache bzw. 2,4fache erhöht, bei Mädchen um das 1,8fache bzw. 3,3fache“, berichtete Prof. Dr. Peter Schwandt von der Universität München. Für die Studie wurden bei mehr als 22.000 Kindern und Jugendlichen zwischen drei und 18 Jahren die Zusammenhänge zwischen erhöhtem Blutdruck und Übergewicht bzw. der Körperfett-Verteilung untersucht.
Während unter den nicht-übergewichtigen männlichen Kindern und Jugendlichen 13,2 Prozent eine Prähypertonie und 5,7 Prozent eine Hypertonie hatten, lagen diese Werte bei Übergewichtigen bei 18,3 bzw. 10,4 Prozent und stiegen bei Adipösen auf 21,9 bzw. 18,6 Prozent an. Die entsprechenden Häufigkeiten betrugen bei Mädchen 12,9 und 5 Prozent für Normalgewichtige, 18,7 und 9,1 Prozent für Übergewichtige und 24,9 bzw. 24,4 Prozent für Adipöse. Mädchen haben also mit steigendem Körpergewicht ein noch höheres Hochdruck-Risiko. „Ein mit zunehmendem Körpergewicht einhergehender Anstieg der Prävalenz von erhöhtem Blutdruck kann vermieden werden, wenn bereits im Kindes- und Jugendalter Übergewicht und Adipositas durch mehr Bewegung und weniger Kalorienzufuhr verhindert werden“, so Schwandt. „Damit wird auch Adipositas und Hypertonie im Erwachsenenalter wirksam vorgebeugt.“ Originalpublikation: Body fat distribution and elevated blood pressure in 22051 youths: The pep family heart study Peter Schwandt et al.; European Heart Journal; 2014